Der Künstler veredelt die Oberflächen seiner Skulpturen. Foto: Henry M. Linder

Man kann Willi Siber weder als Bildhauer noch als Zeichner oder Maler bezeichnen, denn er ist immer alles zugleich, und in seinen Arbeiten durchdringen sich die Gattungen. Vom 15. Oktober bis zum 27. November zeigt die Südwestbank in ihrer Zentrale Werke des Künstlers.

S-West - Raum und Material sind die beiden beherrschenden Themen im Schaffen von Willi Siber. Man kann ihn weder als Bildhauer noch als Zeichner oder Maler bezeichnen, denn er ist immer alles zugleich, und in seinen Arbeiten durchdringen sich die Gattungen. Vom 15. Oktober bis zum 27. November zeigt die Südwestbank in ihrer Zentrale Werke des Künstlers. Der Oberschwabe, Jahrgang 1949, ist bekannt für Skulpturen und Bilder, die mit den Eigenheiten der verwendeten Materialien experimentieren.

Geheime Schönheit

„Seine künstlerische Arbeit lässt sich in kein enges Gattungssystem einzwängen, sondern hat sich einer Trans-Form von Skulptur-Bild-Objekt angenähert“, schreiben die Ausstellungsmacher. Er verleihe seinen kargen Ausgangsmaterialien wie gebrochenes Holz, Karton, Stahl oder Pellets eine „geheime Schönheit“, in dem er sie in pudrige Kalke, leuchtende Kunststoffe und glänzende Lacke kleide. Sie entfalteten eine Art magische Aura und wirkten fern und nah, präsent und immateriell zugleich.

„Die Auseinandersetzung mit den Grundlagen sinnlicher Wahrnehmung, optischer und haptischer Anschauung, mit dem Erleben von Form, Oberfläche, Materie und Raum bildet die Basis in Willi Sibers gesamten künstlerischen Schaffen“, so die Kuratoren. In welchem Medium er sich auch ausdrücke, ob er Malerei schaffe, Holzskulpturen oder Objekte, immer führe der Künstler verschiedene bildnerische Ordnungsprinzipien ins Feld und widme sich sodann deren Demontage.

Konfrontation der Gegensätze

Ein besonderes Augenmerk legt Siber offenbar auf das Verhältnis von Relief und Skulptur. Er konfrontiert filigrane Gitterobjekte mit kompakten Körpern, deren rohe Oberflächen eine gewisse Verletzlichkeit assoziieren lassen. Die Konfrontation von Gegensätzen wie Schwere und Leichtigkeit, Dichte und Auflösung, Raumtiefe und Oberflächenkonzentration sind wesentlicher Bestandteil von Sibers Formensprache. Die Ausstellung ist bis zum 27. November in der Südwestbank in der Rotebühlstraße 125 zu sehen.