Warten auf ein neues Zuhause: Maria Kloss’ „Clowns“ Foto: Maria Kloss

An diesem Sonntag, 2. Februar, findet im Kunstgebäude Stuttgart die 24. Kunstauktion von Terre des Hommes statt. Bei welchen Werken lohnt sich das Mitsteigern besonders?

Kunstauktionen haftet das Vorurteil des Elitären an, nicht weniger die Unterstellung des nur Spekulativen. Sind beide Punkte schon im Grundsatz falsch, werden sie dem Publikum bei der von Annegret und Erich Junginger organisierten 24. Terre des Hommes-Kunstauktion an diesem Sonntag, 2. Februar, erst gar nicht in den Sinn kommen. Der Vierecksaal im Kunstgebäude am Schlossplatz (Eingang über die Stauffenbergstraße) wird von 12 Uhr an zur Bühne für emotionale und finanzielle Investitionen in die Hilfe für Kinder – und wer hier mitsteigert und den Zuschlag erhält, zeigt sich engagiert.

 
Von HAP Grieshaber ist „Kind und Verkehr“ im Auktionsangebot Foto: HAP Grieshaber

Und was wird alles angeboten? Bereits an diesem Freitag und Samstag, 31. Januar und 1. Februar, kann man sich im Kunstgebäude umschauen – jeweils von 11 bis 18 Uhr. Etwa 200 Künstlerinnen und Künstler, Galerien und private Sammlerinnen und Sammler haben Werke zur Verfügung gestellt. So kommen etwas mehr als 250 Arbeiten – Grafiken, Aquarelle, Ölbilder, Fotografien, Collagen, Objekte und anderes) zur Versteigerung – darunter Landschaften des Stuttgarter Malers Hans Schreiner, der wunderbare Holzschnitt „Granätapfel“ von Matthias Mansen oder Heidi Försters Bild „Ranunkeln“. Überraschend heiter und doch zugleich unmissverständlich warnend: HAP Grieshabers Holzschnitt „Verkehrt“ beziehungsweise „Kind und Verkehr“. Unter den Fotoarbeiten könnte man sich für Anton Stankowskis „Laborgläser“ und für Adolf Lazis „ETA“ begeistern. Interesse dürfte auch Max Ackermanns signierter Siebdruck „Mikrofone“ von 1956 wecken – nicht anders als die farbenfrohe Welt von Maria Kloss in ihren „Clowns“.

Der Erlös geht nach Indien

Und wohin fließt der Erlös? „In ein Projekt gegen Kinderarbeit in Nordindien, das Kinder und Jugendliche, die in Mica-Minen arbeiten, dabei unterstützt ihre Lebensperspektiven zu verbessern“, sagen Annegret und Erich Junginger. Und Terre des Hommes erläutert: „Mica ist ein Mineral, das in Computern, Handys, Autoteilen und Haushaltsgeräten verwendet wird. Autolacke, Farben und Kosmetikprodukte bekommen durch Mica einen besonderen Glanz. Abgebaut wird es unter anderem in 300 Dörfern im Norden Indiens. Dort arbeiten ganze Familien in den Mica-Minen. Auch Jungen und Mädchen schürfen das Material und sortieren die glitzernden Plättchen nach Größe. Die jüngsten sind gerade vier Jahre alt.“ Und weiter: „Da die Kinder zum Lebensunterhalt der Familien beitragen müssen, gehen sie oft nicht zur Schule. Die lokalen Partnerorganisationen von Terre des Hommes sorgen für Kindergärten und Brückenschulen, in denen die Kinder auf den Einstieg in eine staatliche Schule vorbereitet werden. In Kindergruppen lernen sie ihre Rechte kennen und Familien werden dabei unterstützt, alternative Einkommensquellen zu erschließen.“

Schönes mit nach Hause bringen und Gutes tun – mit der Terre des Hommes-Kunstauktion an diesem Sonntag, 2. Februar, im Kunstgebäude Stuttgart ist dies möglich.