Andreas Bernhard und Brigitte Reiser bereiten die Kunstaktion vor. Foto: Sabine Schwieder

Das Netzwerk „Generationenhaus Möhringen“ vereint unterschiedliche Einrichtungen zu einer gemeinsamen Kunstaktion. Die Ergebnisse werden beim nächsten Fest in dem Stuttgarter Stadtbezirk präsentiert.

Möhringen - Dieses Netz sollte möglichst alle Möhringer einbinden: Alte und Junge, Menschen mit Behinderung und Gesunde, Ureinwohner und Zugezogene, Deutsche und Mitbürger mit ausländischen Wurzeln. Kurz: Es geht um Integration im Stadtbezirk Möhringen. „Kunst“, das ist die Erfahrung von Brigitte Reiser, „bringt die Menschen am besten zusammen.“ Die muntere Schwäbin, die in einem großen Team die zweite Mitmach-Kunstaktion des Netzwerks „Generationenhaus Möhringen“ vorbereitet, hofft auf die Beteiligung vieler Vereine und Einrichtungen. Die in den kommenden Monaten entstandenen Kunstwerke sollen beim Stadtbezirksfest am 20. Juli öffentlich präsentiert werden.

Kein Haus aus Stein

Das Netzwerk gibt es seit 2009. „Es ist kein festes Haus aus Stein“, erläutert Andreas Bernhard vom Jugendhaus Möhringen, das sich schon an der ersten Kunstaktion im Sommer 2017 beteiligt hat. Viermal im Jahr treffen sich die Netzwerker und tüfteln Ideen aus, die dann von den beteiligten Organisationen umgesetzt werden. Mit im Boot sind neben dem Bezirksamt und dem Jugendhaus die diakonische Einrichtung der Behindertenhilfe BHZ, die Caritas am Bahnhof, das Gemeindepsychiatrische Zentrum GPZ, die Initiative Lebensraum Möhringen-Fasanenhof-Sonnenberg (ILM), der Stadtseniorenrat, die Stadtbücherei und das Pflegezentrum Bethanien. Auch engagierte Bürger wie Reiser setzen sich ehrenamtlich für das Netzwerk ein, das die Stadtteile des Bezirks näher zusammenrücken lässt.

„Spann Dein Netz“

Der Erfolg der ersten Aktion – Motto „Kunst. Gemeinsam. Machen“ – hat das Netzwerk-Team motiviert, einmal mehr unter dieser Überschrift die Menschen im Stadtbezirk über soziale, kulturelle und räumliche Grenzen hinweg zusammenzubringen. In diesem Jahr lautet der Auftrag „Spann Dein Netz“.

Vor zwei Jahren haben sich zwölf Vereine mit insgesamt bis zu 150 Mitstreitern beteiligt. Damals waren beispielsweise Grundschüler mit dem Skizzenblock ins Altenheim gegangen, um ihre Eindrücke festzuhalten. Die Besucher des Jugendhauses haben gemeinsam mit Flüchtlingen Graffiti gesprüht.

Steine mit dem Möhro-Logo

Angesprochen sind Kindergärten, Schulen, Kirchengemeinden, soziale Einrichtungen und viele mehr. Dabei kommt es den Organisatoren insbesondere darauf an, dass die Kunstwerke in Kooperationen entstehen. Für die Mitmachaktion 2019 gibt es schon einige Ideen. So sollen zum Beispiel Steine mit dem „Möhro“-Logo bemalt und im ganzen Stadtbezirk versteckt werden. Auf ihrer Rückseite könnte die Bitte stehen: „Bringen Sie mich zum neuen Stadtbezirksfest“. „Eine coole Idee“, findet Andreas Bernhard: Am Stand des Netzwerkes in der Nähe der Martinskirche kann sich dann die ganze Möhro-Familie treffen.

Finanzspritze vom Sozialamt

Anders als bei der Premiere vor zwei Jahren verfügt das Netzwerk „Generationenhaus Möhringen“ diesmal sogar über ein Förderbudget: Vom Sozialamt Stuttgart kommen 5000 Euro, die unter den beteiligten Teams aufgeteilt werden. Mit Hilfe dieser Finanzspritze könnte beispielsweise eine Künstlerin oder ein Kunsterzieher als Honorarkraft engagiert werden.