Hamburgs Kunstvereinsdirektorin Bettina Steinbrügge Foto: Freunde -von -Freunden

Eng getaktet sind in der Stuttgarter Kunstkademie aktuell die Sonderveranstaltungen. Hoher Kuratoren-Besuch an diesem Dienstag, zwei Eröffnungen mit Akademie-Rückendeckung am Donnerstag. Wir stellen die wichtigsten Projekte vor.

Stuttgart - Noch wartet Barbara Bader, designierte neue Rektorin der Stuttgarter Kunstakademie, auf ihre offizielle Ernennung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Intensiv beobachtet und begleitet die Professorin für Fachdidaktik Kunst und Bildungswissenschaften auf dem Weißenhof schon jetzt das breite Angebot an mit der Akademie verbundenen Sonderveranstaltungen – jüngst etwa die Jahrestagung des Landesverbandes der Galerien und anschließende Diskussionen.

Hamburgs Kunstvereinschefin zu Gast

Auch an diesem Dienstag lohnt sich der Weg auf den Weißenhof: „Exit Scenario. Über das Zweifeln beim Kuratieren“ überschreibt Bettina Steinbrügge, seit 2014 Direktorin des Hamburger Kunstvereins, ihren Vortrag. Beginn in der Alten Aula der Kunstakademie ist um 18 Uhr. „Der Kunstverein“, sagt Stinbrügge, „soll ein Ort sein, der junge Kunst zeigt und gleichzeitig die Frage stellt, was sie uns letztlich über die Gesellschaft sagt“. Und weiter: „Ich arbeite an Entwicklungen“.

Schau zum Stöhrer-Grafikpreis bei Parrotta

Kooperationen sind für die Kunstakademie selbstverständlich. Für Studierende der Kunstakademien in Stuttgart und Berlin vergibt die Walter Stöhrer-Stiftung mit Sitz in Berlin und Scholderup seit 2012 einen Preis für grafische Arbeiten. Von Beginn an (2012 ging der Preis an Astrid Schindler) konnte die Auszeichnung mit einer Schau in einer Galerie gekoppelt werden. 2012 und 2014 (mit der Preisträgerin Angela Matthies) war die Galerie Klaus Gerrit Friese Bühne der Stöhrer-Preisträger und der Arbeiten von jeweils zwei mit Anerkennungen bedachten jungen Künstlerinnen und Künstlern – 2012 von Manuela Beck und Ines Spanier, 2014 von Johanna Markert und Fabian Treiber. Nun ist die Galerie Parrotta (Augustenstraße 87) Forum des Stöhrer-Preises: An diesem Donnerstag um 19 Uhr wird die Ausstellung mit Werken von Johanna Hutter (erster Preis) sowie von Mathias Hartmann und Anna Schwehr (Anerkennungen) eröffnet.

Im Akku statet „Just in Time“

Einen weiteren Schub sollte das neue Projekt „Just in Time“ dem Projektraum Akku geben, den die Kunstakademie in Kooperation mit dem Künstlerbund Baden-Württemberg in den ehemaligen Räumen der Galerie Angelika Harthan (Gerberstraße 5c) betreibt. Angelehnt an das Industrieproduktionsprinzip „Just in Time“ finden innerhalb von drei Wochen sechs aufeinanderfolgende Projekte statt. Die Organisatoren aus den Klassen Birgit Brenner und der Klasse von Sabine Groß aus der Kunsthochschule in Mainz erläutern hierzu: „Die einzelnen Eröffnungen sind eng getaktet, haben somit verkürzte Laufzeiten und erfordern eine genaue Abstimmung untereinander. Die Auf- und Abbauphasen werden durch die Einsehbarkeit der Räume in das Konzept miteinbezogen. Wie bei einer Produktionskette nehmen die Ausstellenden sowohl die Rolle von Zulieferer/innen als auch von Abnehmer/innen wechselseitig ein.“

Los geht es an diesem Freitag. „ShopShop“ ist der Auftakt überschrieben. Kunstakademie-Prorektor eröffnet die Schau um 19 Uhr, „Just in time“ erläutern Birgit Brenner und Sabine Groß.

Diplomanden-Schau auf dem Weißenhof

Und auch in der Kunstakademie selbst kann man sich die nächste Eröffnung vormerken: Von 29. November an (Eröffnung 19 Uhr) ist im Neubau II eine Schau mit Werken der Freie-Kunst-Diplomanden Min Bark, Nina Joanna Bergold, Gabriel Hensche, Yunna Kim, Ji Eun Lee und Christine Schönherr zu sehen. Zugleich wird der Preis der Werner Pokorny-Stiftung an die Akademie-Absolventin Christine Braun verliehen.