Stahlträger sind durch eine Fensterfront vom Bildhauerbau der Kunstakademie Stuttgart, da zu sehen, wo sich vorher eine weiße Zimmerdecke befand. Das Gebäude ist nach dem Einsturz einer Zimmerdecke einsturzgefährdet und komplett gesperrt. Foto: dpa

Nach Deckeneinsturz in der Kunstakademie Stuttgart soll ein Gutachter den Fall untersuchen. Die Bahn schloss unterdessen aus, eine Sprengung im Rahmen der Bauarbeiten für Stuttgart 21 habe mit dem Einsturz zu tun.

Stuttgart - Nach einem Deckeneinsturz in der Stuttgarter Kunstakademie soll ein Gutachter die Ursache klären. „Noch stehen wir vor einem Rätsel und können nicht sagen, was die Ursache war“, sagte ein Sprecher des zuständigen Finanzministeriums am Freitag in Stuttgart. An Spekulationen, es könne einen Zusammenhang mit der Sprengung eines Stuttgart-21-Tunnels am selben Tag geben, wollte er sich nicht beteiligen. Die Deutsche Bahn schloss aus, dass die 200 Meter entfernte und 90 Meter tiefe Sprengung etwas mit dem Vorfall zu tun haben könnte. Sie sei im Feuerbacher Tunnel 40 Minuten vor dem Deckensturz erfolgt.

Nach Worten des Ministeriumssprechers können mögliche Ursachen für den Vorfall vom 21. März Materialversagen oder -ermüdung sein. Auch Konstruktionsmängel aus der Errichtungszeit von 1955 seien denkbar. Es könne einen einzelnen Auslöser oder eine Kombination von Einwirkungen gegeben haben. Benachbarte Bereiche mit vergleichbarer Deckenkonstruktion werden den Angaben zufolge vor einer erneuten Nutzung durch einen Sachverständigen überprüft.

Ein Bahnsprecher betonte: „Wir sehen keinen Zusammenhang zwischen der Sprengung und dem Vorfall in der Kunstakademie.“ Messungen hätten keinerlei Setzungen an der Oberfläche gegeben. Auch der Erschütterungswert habe sich im gesetzlichen Rahmen befunden.