Kunst und Design im Wizemann-Areal: Die Zahl der Aussteller wächst. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der Kunst- und Designmarkt im Wizemann-Areal in Stuttgart-Bad Cannstatt will nach dem aktuellen Erfolg weiter wachsen. Im nächsten Jahr bekommen die jungen, urbanen Kreativen noch mehr Fläche für ihre Ideen.

Stuttgart - Es fehlen Sitze? Beim Hoffest, bei der Siegesfeier? Man nehme das Bierkastenbrettl, von einem oberschwäbischen Studenten beim Blanksitzen an der Isar ausgedacht, und schon ist eine ganze Fußballmannschaft versorgt! Auf leeren oder vollen Kästen. Eine alte Eichenbohle aus einem abgerissenen Haus mit aufmontierten Halbschalen aus poliertem Stahl ergeben eine hübsche Deko mit Nutzwert. Und schicke Materialien, eine Innentasche, ein Reißverschluss, machen den verschwitzten Turnbeutel zum „Jimbag“ für den Hipster: „Handmade in Vienna“.

Schmuck und unkonventionelle Mode

An pfiffigen Ideen ist beim Kunst- und Designmarkt, der zwei Tage im Wizemann-Areal Station gemacht hat, kein Mangel. Und weil diese zweite Auflage des Marktes mit rund 3000 Besuchern ein Drittel mehr als die Premiere im Vorjahr angezogen hat, will der Veranstalter Andreas Achleitner nächstes Jahr noch mehr Fläche bieten für frische Ideen: „Das ist ein perfekter Standort für das, was junge, urbane Kreative zu bieten haben. Die Resonanz ist so, dass wir nächstes Jahr von 50 auf 80 Stände erweitern werden“, sagt der Geschäftsführer des Marktes.

Einen Schwerpunkt hatte der Markt beim Schmuck, wobei die Designer sich markant unterschieden, schon in der Wahl der Materialien. Hinzu kam einiges an unkonventioneller Mode, was besonders zeigte, dass „Mainstream hier keine Chance hat“, wie eine Besucherin meinte. Offensichtlich war aber auch hier ein Trend zu Landart und Vintage, zu Natur und nachhaltigen Produkten, wobei sich auch die handgemachte „Zirke“-Seife als kleines Kunstwerk gab: lauter Unikate. „Richtige Kunst“ gab es auch, richtig wilde Malerei.