Gegendemonstranten beim Neonazi-Aufmarsch Foto: dpa

Zwar ist bisher keine rechtsradikale Demonstration in Sicht. Die Gegenseite wird am 11. Oktober aber auf jeden Fall in Göppingen Flagge zeigen. Geplant sind Kundgebungen des Bündnisses Kreis Göppingen nazifrei, jetzt! und der Antifa.

Göppingen - Zwar ist bisher keine rechtsradikale Demonstration in Sicht. Die Gegenseite wird am 11. Oktober aber auf jeden Fall in Göppingen Flagge zeigen. „Wir haben uns schon vor Monaten von 10 bis 17 Uhr den Markplatz reserviert. Dabei bleibt es“, bestätigte Alex Maier, Sprecher des Bündnisses Kreis Göppingen nazifrei. Auch die Antifa hat eine Demo angemeldet, die laut Aufruf um 16 Uhr am Bahnhof beginnen soll. Dort hatten in den vergangenen beiden Jahren die Demonstrationszüge der Nazis ihren Ausgangspunkt, dort fand am vergangenen Samstag auch eine kleine rechtsradikale Solidaritätskundgebung für vier führende Mitglieder der Autonomen Nationalisten Göppingen statt. Sie waren im vergangenen Februar verhaftet worden. In der Folge war der für den 11. Oktober geplante Aufmarsch wieder abgemeldet worden.

Maier rechnet für die Kundgebung des Bündnisses, dem Parteien, Kirchen und Gewerkschaften angehören, mit 400 Teilnehmern. Die Antifa kalkuliert nach Informationen unserer Zeitung mit 200 bis 300 Leuten. „Wir bleiben dran“, lautet das Motto der Antifa-Demo, die damit eine direkte Verbindung zu den teils gewalttätigen Gegendemonstrationen in den Jahren 2012 und 2013 herstellt. Zwar soll die Göppinger Antifa Wert auf einen gewaltfreien Ablauf am 11. Oktober legen. Im Aufruf heißt es aber, dass „einzelne Aktionsformen nicht von vorne herein ausgeschlossen“ würden. Dies könne zwar „Ursache für staatliche Repression“ sein, sei aber auch „ Garant für erfolgreichen antifaschistischen Protest“.

Offen ist, ob die Demonstrationen an den angekündigten Orten stattfinden können. Diese Details seien noch nicht geklärt, sagte der Sprecher des Rathauses, Olaf Hinrichsen. Auch die Stadt hat Pläne für den 11. Oktober. Demnach soll auf dem Marktplatz eine Leistungsschau des Betriebshofs stattfinden - ursprünglich als Blockadeaktion gegen einen rechten Aufmarsch gedacht.