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Unmittelbar vor der möglicherweise entscheidenden dritten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst verstärkt die Gewerkschaft Verdi noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber.

Stuttgart - Unmittelbar vor der möglicherweise entscheidenden dritten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst verstärkt die Gewerkschaft Verdi noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber. Im Mittelpunkt der Warnstreiks der Beschäftigten des Landes steht am Freitag die Landeshauptstadt Stuttgart. Dort erwartet die Gewerkschaft mehrere tausend Teilnehmer bei einer Kundgebung, mit der die Arbeitgeber zu einem "verhandlungsfähigen" Angebot bei den Gesprächen an diesem Wochenende in Potsdam bewegt werden sollen. Zu vorübergehenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen sind etwa die Beschäftigten des Zoos Wilhelma, der Universitäten Stuttgart und Hohenheim, der Staatstheater, des Statistischen Landesamtes und des Regierungspräsidiums.

Am Donnerstag folgten mehrere hundert Beschäftigte des Landes in Karlsruhe, in Heilbronn und in Konstanz dem Warnstreikaufruf der Gewerkschaft, die acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat, fordert. Der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), hatte ein Angebot angekündigt. Kommt es in Potsdam zu keinem Abschluss, wird ein Arbeitskampf wahrscheinlich. Baden-Württembergs Finanzminister Willi Stächele (CDU) hat die Forderung der Gewerkschaft als unrealistisch abgelehnt. Im Landeshaushalt sind nur Mittel für 2,8 Prozent für die Tariferhöhung eingeplant.

Die Tarifgemeinschaft und die Gewerkschaft Verdi verhandeln für bundesweit 700.000 Beschäftigte der Länder, davon 70.000 im Südwesten. Der Beamtenbund fordert, dass der Abschluss zeit- und inhaltsgleich auf die bundesweit 1,25 Millionen Beamten bei Ländern und Kommunen - davon 214.000 zwischen Main und Bodensee - übertragen wird. Zur Kundgebung des Beamtenbundes am Mittwoch in Stuttgart waren mehrere tausend Menschen gekommen.