Szenen der letztjährigen Gegendemonstration auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im Rahmen zweier Veranstaltungen am Freitagnachmittag in der Stuttgarter Innenstadt kann es für Passanten zu Verzögerungen und Einschränkungen kommen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Markt- und dem Karlsplatz.

Stuttgart - Die Stuttgarter Innenstadt ist am Freitagnachmittag Schauplatz gleich zweier Veranstaltungen. Auf dem Marktplatz steht an diesem Tag ab 15 Uhr der „Bus der Meinungsfreiheit“, mit Aktivistin Hedwig von Bevervoerde. Das ehemalige CDU-Mitglied koordinierte in der Vergangenheit zusammen mit Beatrix von Storch (AfD) die familienpolitisch konservative „Demo für alle“, die sich gegen den Bildungsplan 2015 der grün-roten Landesregierung Baden-Württembergs aussprach. 2014 kam es dabei zu Ausschreitungen auf dem Schlossplatz. Von Bevervoerde vertritt die Meinung, dass gleichgeschlechtliche Eheschließungen wieder verboten werden sollen und das Thema Homosexualität aus den Lehrplänen gestrichen gehört. Laut Veranstalter liegt die Teilnehmerzahl zwischen 50 und 100 Personen.

Gegendemonstration auf dem Karlsplatz

Auf dem Karlsplatz stellt sich ab 14.30 Uhr ein breites Bündnis aus Politik, Verbänden und Künstlern gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Gegendemonstranten setzen sich aus dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), allen Kreisverbänden der Grünen, der CDU, der SPD, der FDP und der Linken, der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg (TGBW), dem Staatstheater und mehr als 30 weiteren Initiativen zusammen. Gemeinsam wollen sie sich gegen rechte Hetze zu wehr setzen. Auch Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn wird Teil der Veranstaltung sein.

Lesen Sie hier: Warum die AfD der Demo gegen rechts fern bleibt

Ursprünglich hatte der Veranstalter etwa 1 000 Gegendemonstranten bei der Stadt Stuttgart angekündigt. Am Freitagnachmittag werden aber nun deutlich Menschen erwartet – die Schätzungen bewegen sich zwischen 6 000 und 8 000 Teilnehmern. Es ist davon auszugehen, dass der Marktplatz größtenteils polizeilich abgesperrt wird, ähnliche Maßnahmen wurden bereits in der Vergangenheit bei vergleichbaren Veranstaltungen getroffen. „Das Sicherheitskonzept am Freitag basiert auf Erfahrungswerten vorheriger Einsätze. Wir haben das bekannte linke Klientel auf dem Schirm und werden mit einem entsprechenden Aufgebot vor Ort sein. Unser Fokus liegt aber ganz klar auf dem Marktplatz“, so Polizeisprecher Olef Petersen. Der Karlsplatz werde vor erst nicht abgesperrt, so der Sprecher. Es sollte demnach keine Einschränkungen für den Straßenverkehr geben. Die Polizei hoffe auf einen friedlichen Verlauf beider Veranstaltungen.