Uwe Meinhardt (Erster Bevollmaechtigerter der IG Metall Stuttgart’) bei seiner Rede. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Trotz Kälte versammelten sich rund 250 Beschäftigte der großen Unternehmen aus Stuttgart und Region, um unter dem Motto „Applaus für Respekt!“ gegen Rechtspopulisten und Neonazis ein Zeichen zu setzen.

Stuttgart - Der Titel passt. Mit „Wach auf (öffne Deine Augen)“ eröffnete Cris Cosmo unter anderem die Kundgebung für Vielfalt, Gerechtigkeit und Solidarität, zu der die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) am Samstag in Stuttgarts Kronzprinzenstraße rief. Trotz Kälte versammelten sich rund 250 Beschäftigte der großen Unternehmen aus Stuttgart und Region, um unter dem Motto „Applaus für Respekt!“ gegen Rechtspopulisten und Neonazis ein Zeichen zu setzen. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht in der Gesellschaft zunehmend auf“, so Gewerkschaftssekretärin Jordana Vogiatzi. Das gefährde die Demokratie. „Wir brauchen auskömmliche Einkommen und Renten.“ Man müsse der Politik Beine machen.

Menschen zahlreicher Nationen arbeiten zusammen

Uwe Meinhardt, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart, zitierte den legendären Volksschauspieler Willy Millowitsch. Der hatte auf dem Massen-Protest gegen Rassismus und Fremdenhass 1992 in Köln beschrieben, wie viele Nationen seit dem römischen Reich mittlerweile im Kölner steckten und das Beste hervorbrachten. Im Südwesten fingen die populistischen Parolen der Rechten, die mit den Ängsten aller – etwa vor der Digitalisierung – spielten, weniger. In den starken Betrieben arbeiteten viele Jahrzehnte Menschen zahlreicher Nationen zusammen, so Meinhardt. „Wir lassen uns nicht spalten. Eine IG Metall ist ohne Menschen mit Migrationshintergrund nicht denkbar.“ Für Gerechtigkeit und Solidarität sowie gegen Rassismus und Gewalt sprachen sich auch Christine Bäuerle und Felix Eimert, Vertreter des Ortsjugendausschuss IG Metall Stuttgart, leidenschaftlich aus.