Freiheit für Belarus fordern die Demonstranten auf der Königstraße. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Auf der Königstraße protestierten vor allem Frauen gegen Staatschef Lukaschenko. Am kommenden Samstag ist eine weitere Protestaktion geplant.

Stuttgart - Frauen wie die Kandidatin Swetlana Tichanowskaja begehren gegen die Diktatur von Staatschef Lukaschenko in Belarus auf. Und auch die kleine Gruppe, die am Mittwochnachmittag auf der Stuttgarter Königstraße gegen die mutmaßlichen Manipulationen bei der Präsidentschaftswahl demonstrierte, war hauptsächlich weiblich besetzt war. Mit Schildern wie „Stop Diktatur in Belarus“ und Fotos inhaftierter Personen machten die Demonstrantinnen auf die eskalierende Situation in ihrem Heimatland aufmerksam. „Alle Welt soll wissen, was dort passiert“, sagt Tatsiana zu dem brutalen Vorgehen staatlicher Sicherheitskräfte gegen das eigene Volk.

„Lukaschenko hat das Internet unterschätzt“

Seit zehn Jahren lebt die Weißrussin in Deutschland, drei Jahre davon in Stuttgart. Von Freunden aus Minsk und über internationale Medien sammelt Tatsiana Informationen. „Über 5000 Menschen sind innerhalb von drei Tagen ins Gefängnis gekommen, nur weil sie das gefälschte Wahlergebnis nicht anerkennen wollen“, sagt sie. Täglich soll in mehreren deutschen Großstädten auf dieses Unrecht hingewiesen werden. Schon für Samstag, 16 Uhr, hat sie die nächste Demonstration in Stuttgart angemeldet. Hoffnung setzt Tatsiana vor allem auf zwei Dinge: die Möglichkeiten des Internets, „das Lukaschenko unterschätzt hat“ und die Frauen. „Sie stehen jetzt in vielen Städten in Belarus auf und werden die Diktatur besiegen“, ist Tatsiana überzeugt.