Kultusminister Andreas Stoch will keine Ausweitung von G9 Foto: Leif Piechowski

Kultusminister Andreas Stoch (SPD) geht im Streit um das neunjährige Gymnasium deutlich auf Distanz zu SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel. Im Gegensatz zu seinem Parteikollegen glaube er nicht an eine Ausweitung von G9.

Stuttgart - Kultusminister Andreas Stoch (SPD) geht im Streit um das neunjährige Gymnasium deutlich auf Distanz zu SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel. Im Gegensatz zu seinem Parteikollegen glaube er nicht an eine Ausweitung von G9 noch vor der nächsten Landtagswahl, sagte Stoch am Donnerstag in Stuttgart. Neben den 44 Gymnasien mit neunjährigen Zügen bis zum Abitur (G9) gebe es viele weitere Angebote für eine verlängerte Schulzeit, etwa an den beruflichen Gymnasien und den Gemeinschaftsschulen. Weitere G9-Gymnasien - Schmiedel könnte sich eine Zahl von zunächst rund 120 vorstellen - würden genau zu diesen Angeboten in Konkurrenz treten, mahnte Stoch. Auch vor dem nächsten Wahlkampf werde er dafür werben, dass die SPD nicht wieder mit der Forderung nach einer Wahlfreiheit zwischen dem Turbo-Abi G8 und G9 antritt.

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Zum Schulstart in der kommenden Woche sind zudem alle Schulen sehr gut mit Lehrern versorgt. Es gebe positive Rückmeldungen von Schulen und Schulverwaltung, sagte Stoch. Zusätzliche Stellen seien bereitgestellt: etwa für die Integration behinderter Kinder in die allgemeinen Schulen (Inklusion), für den Ausbau der Ganztagsschulen sowie für Vorbereitungsklassen für Einwanderer und Flüchtlinge. Die Schulen seien so gut ausgestattet, dass es gelingen sollte, auch über Jahre aufgelaufene Überstunden weiter zu reduzieren. Am Montag beginnt der Schulunterricht. Rund 96 000 Kinder sehen in diesen Tagen ihrem ersten Schultag entgegen.

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