Künstler und Kulturschaffende demonstrieren unter dem Motto „Europa der Vielen – Kunstfreiheit in Gefahr“ in Berlin. Foto: dpa/Annette Riedl

Die Anfrage der AfD im baden-württembergischen Landtag nach der Nationalität von Künstlern an staatlichen Bühnen sorgte im Sommer für Empörung. Viele Kritiker fühlten sich an die Nazizeit erinnert, in der Kultur einzig den nationalen Interessen dienen sollte.

Stuttgart - Gerade mal 80 Jahre ist es her, dass Hitler den Zweiten Weltkrieg anzettelte. Und doch feiern heute rechtspopulistische Parteien wieder Urständ. Der Historiker Joachim Radkau beschreibt Historie auch als „Zickzack der Zukünfte“, die es zu verfolgen gilt. Manches kommt einem unangenehm bekannt vor, etwa die Einstellung der Nationalsozialisten zur Kultur. 13 Jahre bevor Adolf Hitler am 30. Januar 1933 an die Macht kam, ist im Programm der NSDAP, damals noch „Deutsche Arbeiterpartei“, zu lesen: „Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen eine Kunst und Literaturrichtung, die einen zersetzenden Einfluß auf unser Volksleben ausübt.“