Arbeiter entfernen die Dachbegrünung des Kulturforums. Foto: Jens Noll

Vorsichtshalber wird das undichte Dach der Veranstaltungshalle in Echterdingen entlastet. Wenn die Arbeiten fertig sind, dann kann der seit Wochen geschlossene Turnertrakt wieder zur Benutzung freigegeben werden.

Echterdingen - Am Kulturforum ist eine Rutsche angebracht worden. Im Minutentakt entleeren Arbeiter, die am Mittwoch auf dem Hallendach tätig sind, ihre Schubkarren in die Blechröhre, durch die braune Erde in einen orangefarbenen Container geschüttet wird.

Was in dem Container landet, ist die Dachbegrünung des Kulturforums Goldäcker, die bis Ende der Woche abgetragen wird. Dann kann der Turnertrakt wieder freigegeben werden. Dieser ist seit Wochen gesperrt, weil das Dach der Veranstaltungshalle undicht ist (wir berichteten).

Erster Bürgermeister Frank Otte hat den Technischen Ausschuss am Dienstag über das weitere Vorgehen informiert. Die gute Nachricht vorweg: Die Deckenplatten sind nicht beschädigt. Die Tragfähigkeit des Hallendachs ist somit zum jetzigen Zeitpunkt gegeben. Die Dämmschicht, in die Wasser eingedrungen ist, könne getrocknet werden, sagte Otte – aufgrund der Witterung allerdings erst im Frühjahr.

Doch die feuchte Dämmschicht sei schwerer als gewöhnlich, erklärte der technische Beigeordnete. Wenn nun noch Schnee auf das Dach drücke, sei dessen Gewicht zu hoch. „Der Statiker kann das Risiko nicht eingehen“, sagte Otte. Deshalb werde die Dachbegrünung entfernt.

Noch keine Informationen über Schadenssumme

Erich Klauser (SPD) fragte nach, ob das Dach bei Schneefall nun immer geräumt werden müsse. Otte verneinte dies. Mit „Ja“ antwortete er dagegen auf die Frage von Wolfgang Haug (FDP/L.E. Bürger), ob die Stadt die Kosten für die Reparatur selbst tragen müsse. Der Fall ist durch keine Versicherung abgedeckt und die Firma, die das Flachdach abgedichtet hat, ist wie bereits berichtet insolvent.

Gegenüber unserer Zeitung betonte Otte einen Tag nach der Sitzung, dass im Kulturforum keine Gefahr bestehe. Die Entfernung der Dachbegrünung stuft er als Vorsichtsmaßnahme ein, damit auch bei „extremster Schneelast“, welche die Bauverwaltung zu berücksichtigen habe, die Sicherheit gegeben sei.

Für die Trocknung der vom Wasserschaden betroffenen Dämmschicht – sie besteht aus Polystyrol, besser bekannt unter dem Markennamen Styropor – werde trockene Luft durch Öffnungen im Dach hin-eingeblasen, erklärte Otte. Die Feuchtigkeit müsse über die Luft wieder entweichen, ergänzte er. Für diese Arbeiten holt die Stadtverwaltung noch Angebote ein. Informationen über die Kosten und die Schadenssumme liegen bisher nicht vor. Sobald der Schaden behoben ist, soll das Kulturforum ein neues Gründach bekommen.