Das Kunstgebäude soll wieder ganz der Kultur gehören Foto: dpa

Viele Kulturschaffende in Stuttgart können sich freuen: Der Kulturausschuss hat eine Erhöhung der Fördermittel von 1,4 Millionen Euro beschlossen.

Stuttgart - Eine Aussage vereint Andreas Winter (Grüne), Jürgen Sauer (CDU) und Monika Wüst (SPD), die kulturpolitischen Sprecher der großen Fraktionen im Stuttgarter Rathaus: Das Jahr 2014 wird ein sehr gutes Jahr für die Kulturlandschaft in Stuttgart. Der Grund: In der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses wurde nicht nur die Erhöhung der Fördermittel um 1,4 Millionen Euro beschlossen und vom gesamten Gemeinderat genehmigt. Es wurden auch die Richtlinien diverser Fördertöpfe dahin erweitert, dass sich künftig mehr Kultur Schaffende um sie bewerben können. Damit kann also Kunst und Kultur in einem breiteren Rahmen gefördert werden.

Was auch alle drei freut: Der Innovationsfonds für bildende Kunst wurde nicht nur finanziell aufgewertet von 32 500 Euro auf 100 000 Euro, sondern auch inhaltlich. Künftig entscheidet eine unabhängige Jury über die Vergabe der Fördermittel. Und: Medienkunst sowie Kunst im öffentlichen Raum wurde in die Richtlinien aufgenommen.

Zwar wurde im Konsens der Fraktionen entschieden, dennoch gibt es individuelle Siege, respektive Niederlagen. Jürgen Sauer etwa freut sich, dass die Rosenau mit einem Zuschuss von 160 000 Euro gerettet ist. Dass die Schauspielbühnen in Stuttgart, also das Alte Schauspielhaus und die Komödie im Marquardt, von jeglichen Erhöhungen ausgenommen wurde, empfindet er als persönliche Niederlage. Andreas Winter freut, dass es eine Anschubfinanzierung von 150 000 Euro für ein neues Filmhaus gibt, bedauert, dass der Fonds für interkulturelle Zusammenarbeit unterfinanziert sei.Und Monika Wüst hätte gerne die Kulturarbeit in den Stadtteilen gestärkt. Sie will ihr Augenmerk darauf richten, dass das Kunstgebäude nach der Interimsnutzung durch den Landtag wieder ganz der Kunst gehört. Wer ohne Erhöhung auskommen musste, den trösten die drei: In zwei Jahren stehen neue Haushaltsberatungen an.