Thomas Vuk schreibt in seinem Roman über Identität und Heimat. Foto: Gottfried Stoppel

Der Waiblinger Kulturamtsleiter Thomas Vuk schreibt über einen Einwanderer und verarbeitet darin auch eigene Geschichte. Denn über die Wurzeln seines kroatischen Vaters weiß er wenig. Bei der Recherche stößt er auch auf Gräuel des Zweiten Weltkriegs

Die Geschichte seines aus Kroatien stammenden Vaters ist für Thomas Vuk gewissermaßen ein Buch mit sieben Siegeln. „Mein Vater hat mir nie erzählt, was war, bevor er Anfang der 1960er Jahre nach Deutschland kam“, sagt der 56-Jährige, der in Weinstadt lebt und Leiter des Waiblinger Kultur- und Sportamts ist. Und räumt dann ein, dass er auch nicht nachgefragt habe. Themen, über die keiner spricht, gibt es wohl in jeder Familie. Thomas Vuk hat das Rätsel um die ersten rund 25 Lebensjahre seines nun betagten Vaters auf ganz eigene Weise gelöst: „Ich habe mir gedacht, wenn er mir seine Geschichte nicht erzählt, dann erfinde ich sie eben.“