Auf der Bühne haben junge Menschen ihre Talente präsentiert. Foto: Lichtgut/Michael Latz

Die Teilnehmer der achten Kulturakademie Baden-Württemberg präsentierten im Haus der Wirtschaft die Ergebnisse ihrer Arbeit.

Stuttgart - Dass ein Sechstklässler weiß, wie man Lego-Steine zusammensetzt, ist nicht weiter verblüffend. Wenn er einem Roboter baut und ihm beibringt, beim Umherfahren nicht vom Tisch zu fallen oder gezielt auf eine Lichtquelle zuzusteuern, sieht das schon anders aus. Solchen und ähnlichen Projekten widmeten sich die Schüler, im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) der achten Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg.

Am Samstag bot eine Abschlussveranstaltung im Stuttgarter Haus der Wirtschaft Gelegenheit, sich ein Bild von den künstlerischen und wissenschaftlichen Ergebnissen zu machen, die in zwei Kreativwochen während der Sommer und Faschingsferien erarbeitet wurden. Malen mit Pigmenten, Instrumentalimprovisation, Feilen an literarischen Texten oder Tüfteln an einem eigenen kleinen Radiosender – das Spektrum, das die jungen Talente in vier Kernbereichen abdecken, ist enorm breit gefächert.

Junge Menschen zeigen auf der Bühne ihre Talente

„Es ist immer wieder beeindruckend, wie es gelingt, das kreative Potenzial der Teilnehmer zu wecken“, zeigt sich Staatssekretärin Theresa Schopper von den Resultaten begeistert. „Ich bin mir sicher, hier im Saal sitzen heute etliche Talente von denen wir künftig noch hören werden.“

Das Trompetenspiel des 13-jährigen Justus ist bereits im Zuge der Feierstunde zu vernehmen. Es sticht aus der Ensembleleistung jener Jugendlichen hervor, die an der Landesakademie für die musizierende Jugend in Ochsenhausen gemeinsam gelernt, geprobt und zwei eigene Kompositionen erarbeitet haben. Ganz andere Akzente setzt die Gruppe, die sich im Literaturmuseum Marbach dem Thema „Die Familie. Ein Archiv“ gewidmet hat. Auf der Bühne im Rund der König-Karl-Halle präsentiert der sprachaffine Nachwuchs eine augenzwinkernde szenische Montage rund um Freud und Leid mit der eigenen Sippschaft.

Angebot soll noch ausgeweitet werden

Bei den Angehörigen der 80 Hoffnungsträger, die sich in der Kulturakademie engagiert haben, überwiegt der Stolz. Den teilt auch Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung: „Dieses Projekt ist ein Alleinstellungsmerkmal des Landes“, stellt er zufrieden fest. „Noch nicht einmal die Bayern haben etwas Vergleichbares zu bieten.“ Im kommenden Jahr soll das Angebot sogar noch ausgeweitet werden. Dann können neben den Sechst- bis Achtklässlern erstmals auch Schüler der Klassen neun bis elf von den Angeboten der Talentförderung profitieren.