Sara Dahme vom Kulturkiosk schilderte den Bezirksbeiräten ihre Erfahrungen im vergangenen Pandemiejahr und gab einen Ausblick in die Zukunft. Foto: /Max Kovalenko

Das Kulturkiosk und das Feierabendkollektiv planen in Stuttgart die Freiluftsaison unter den Bedingungen der Pandemie. Künstler sollen wieder im Züblin-Parkhaus auftreten.

S-Mitte - Im Vergleich zur Gegenwart im zweiten Lockdown erscheint vielen der Coronasommer 2020 mittlerweile wie das pralle Leben. Sara Dahme vom Kulturkiosk im Züblin-Parkhaus an der Lazarettstraße in Stuttgart-Mitte weckte bei ihrer Präsentation bei der Bezirksbeiratssitzung im Rathaus Sehnsüchte, als sie Bilder vom Eröffnungswochenende des Kulturcafés im Juli 2020 zeigte. Mitglieder der Tanzformation „Belle de Nuit“ flanierten damals in fantasievollen Kostümen durch die laue Sommernacht.

Dahme legte dar, dass die Zeit der erneuten Schließungen seit November vergangenen Jahres die neue Kultureinrichtung keineswegs lahmgelegt hat. Stattdessen nutzten die Künstler das Internet als Bühne für ihre Veranstaltungen. Dahme formulierte vor dem Bezirksbeirat Mitte die Hoffnung, dass der Sommer 2021 wieder Veranstaltungen mit einem entsprechenden Hygienekonzept ermögliche. Wie bisher sollen dabei die Künstler selbst aktiv werden. „Ich möchte das Kulturkiosk dem Netzwerk zur Verfügung stellen“, sagte Dahme.

Büsche wurden entfernt

Ein Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen dem Kulturkiosk und Partnern sei die Begrünung vor dem Kulturkiosk, schilderte sie. Büsche vor dem Parkhaus, die unter anderem als Drogenversteck genutzt wurden, seien „rabiat“ entfernt worden, berichtete sie. Der Verein Chloroplast legte an ihrer Stelle eine Permakultur an. „Das ist gut für Bienen und Insekten“, betonte Dahme.

Stefan Kraft vom Feierabendkollektiv stellte den Bezirksbeiräten ein Konzept für coronakonforme Kulturveranstaltungen auf dem Dach des Züblin-Parkhauses in der kommenden Freiluftsaison vor. Im vergangenen Sommer gab es das „Kulturdeck“ mit Veranstaltungen wie etwa dem Festival „Bunter Beton“ im Juli. „Es gibt viel Platz und genügend Möglichkeiten, um genügend Abstand zu gewährleisten“, meinte Kraft. Er betonte, dass der von der Coronakrise gebeutelten Clubszene eine Möglichkeit zur Darstellung geboten werden soll. „Es ist wichtig, dass die Clubs jetzt zeigen können, es gibt sie noch“, sagte Kraft. Er regte auch an, dass sich der Bezirksbeirat selbst mit einer Veranstaltung einbringen könnte.

Kienzle regt öffentliche Sitzung an

Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle sprach die Möglichkeit einer öffentlichen Sitzung zu einem bestimmten Thema an. Der Bezirksbeirat Mitte beschloss einstimmig, das Feierabendkollektiv bei seinen Planungen mit 3000 Euro aus seinen Budgetmitteln zu unterstützen. Die Hoffnung auf einen Sommer, in dem die Pandemie zumindest ein Maß an Kultur ermöglicht wie 2020, einte das Gremium.