Die Stadt Nürtingen würdigt den Dichter im Jubiläumsjahr auf vielfältige Weise. Foto: Horst Rudel

Nürtingen feiert den 250. Geburtstag des Dichters im Kulturprogramm mit einem Theaterstück.

Nürtingen - Am 20. März jährt sich Friedrich Hölderlins Geburtstag zum 250. Mal. Nürtingen will das Jubiläum gebührend feiern und widmet dem berühmten Sohn der Stadt ein Theaterstück. Das vom Theater Lindenhof in Melchingen speziell für das Jubiläumsjahr entwickelte Theaterprojekt feiert seine Premiere am 20. Mai 2020 in der Kreuzkirche.

Die poetisch-theatrale Annäherung an Hölderlins Leben und Werk verbindet die drei Hölderlinstädte Tübingen, Lauffen und Nürtingen. Das gemeinsame Motiv ist eine Festtafel, an der auch das Publikum Platz nehmen soll. Es wird gefeiert und geredet. In Anwesenheit des Dichters entwickelt sich das Fest zu einem Theaterabend, der Hölderlin mit aktuellen Themen unser Zeit konfrontiert.

Hölderlin-Gymnasium wird 50 und lädt zu einer Revue ein

Der in Nürtingen aufgewachsene Friedrich Hölderlin blieb seiner Heimatstadt zeitlebens verbunden. Das städtische Kulturprogramm beschränkt sich daher nicht auf die Theaterproduktion. Darüber hinaus würdigen die Bildungs- und Kulturträger Nürtingens den Dichter im Jubiläumsjahr beispielsweise mit Lesungen, Konzerten, Workshops, Ausstellungen und Stadtführungen. Am 20. März gibt es am Hölderlin-Gymnasium, das seinerseits 50-jähriges Bestehen feiert, eine revueartige Festveranstaltung in der Stadthalle.

Im neuen Kulturprogramm, das jetzt in Rathaus druckfrisch ausliegt, gibt es ein Wiedersehen mit beliebten Künstlern der Musik- und Schauspielszene: Suzanne von Borsody und Guntbert Warns waren bereits vor fünf Jahren einmal zu Gast in Nürtingen. Nun kommen sie wieder und treten am 9. März in „Konstellationen“ auf – ein Zwei-Personen-Stück um eine große Liebe, das auch ernstere Töne anschlägt.

Die Zahl der Theater-Abos steigt leicht an

Ebenfalls kein Unbekannter in der Stadt ist der Cellist Andrei Ionită. Diesmal tritt er in der Meisterkonzert-Reihe zusammen mit Pablo Barragán und Juan Pérez Floristán in der Kreuzkirche auf. Laut der Nürtinger Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann schätzen die Künstler die mitunter intime Atmosphäre der Spielstätten. „Daher kehren sie immer wieder gerne für ein Gastspiel zu uns zurück“, sagt sie. Überdurchschnittlich hoch nachgefragt sei die Theater-Abo-Reihe, berichtet die Kulturbürgermeisterin Annette Bürkner. Waren es vor drei Jahren noch 418 Abonnenten, so sei die Zahl in der aktuellen Saison auf 436 angestiegen, so Annette Bürkner.

Für Schüler gibt es den „Faust“ in einer Sondervorstellung

Das Angebot zielt auch auf das junge Publikum ab. „Faust – Der Tragödie erster Teil“ am 23. Oktober ist eine Sondervorstellung für Schüler, um ihnen das Sternchenthema näherzubringen. Und der rothaarige Pumuckl treibt am 4. Februar in der Stadthalle sein Unwesen. Im Forum junger Nürtinger Künstler ist Mathis Krause am 25. November mit seiner Oboe zu Gast. Der Maler Tesfaye Urgessa stellt im Sommer in der Kreuzkirche aus.