Die Leonberger Stadthalle und der davorliegende Bürgerplatz werden aufgefrischt. Bereits im Betrieb ist eine kleine Boule-Anlage (im Vordergrund). Foto: Simon Granville

Die Sanierung der Stadthalle schreitet voran. Doch das kostet viel Geld. Deshalb werden die Nutzungsgebühren zum neuen Jahr nach sieben Jahren erstmals erhöht.

In der Leonberger Stadthalle ist einiges in Bewegung: Der vielfach beklagte Wasserschaden im Foyer wurde behoben, das Parkett abgeschliffen und die defekten Stellen repariert. Zwei Seminarräume sind mittlerweile saniert und können nun auch als Künstlergarderoben genutzt werden. Zudem werden sämtliche Toiletten „zeitnah“ auf Vordermann gebracht, verspricht die Hallenleiterin Kathja Maneke.

 

Die digitale Infrastruktur ist erneuert worden. Im großen Saal wird „nach und nach die Technik auf den neuesten Stand umgestellt“. LED-Scheinwerfer sind schon angeschafft. Um die „äußere Attraktivität zu steigern“, werden die Eingänge und Durchgänge in der Halle aufgehübscht.

Der Vorplatz, in den vergangenen vier Jahren Schauplatz des Festivals Leonpalooza, soll das Image eines besseren Parkplatzes verlieren. Studenten der Landwirtschaftsarchitektur an der Hochschule Nürtingen werden sich im kommenden Sommer auf dem Bürgerplatz, wie er offiziell heißt, umschauen, um Vorschläge für eine Umgestaltung zu machen. Wie die Zukunft der Stadthalle insgesamt aussehen könnte, das soll mit einer Machbarkeitsstudie ergründet werden.

Wer investiert, braucht auch Geld. Deshalb werden die Preise für die Nutzung des Saals und der Seminarräume zum kommenden Jahr um 2,5 Prozent steigen. Die jetzigen Tarife stammen aus dem Jahr 2018. Die turnusmäßige Erhöhung zwei Jahre später ist wegen der Corona-Krise nicht ungesetzt worden. „Andere Hallen im Umkreis haben eine Anpassung bereits vorgenommen“, sagt die Hallenchefin Maneke. In der Stadthalle Korntal werde an einer neuen Gebührenstruktur gerade gearbeitet.

Besonders bei Showveranstaltungen sei Leonberg bislang in der Region bis zu 42 Prozent günstiger gewesen. Im Seminarbereich seien sechs Hallen in der Umgebung teurer als Leonberg, teils mehr als 100 Prozent. Nur zwei seien günstiger. In Zukunft werde sich die Leonberger Stadthalle bei den Tarifen im mittleren Drittel aufhalten.

Die Stadthalle ist zwar ein kommunaler Eigenbetrieb, doch die Geschäftsführerin kann die Preise nicht in Eigenregie festlegen. Sie braucht die Zustimmung aus der Kommunalpolitik. Und die hat sie im zuständigen Finanzausschuss bekommen. Allerdings legten die Fraktionen wert darauf, dass es für die Vereine Vergünstigungen gibt. Andreas Wierse (CDU), Joachim Bürklen (Freie Wähler), Birgit Widmaier (Grüne) und Ottmar Pfitzenmaier (SPD) verweisen auf die hohen Kosten, die die Vereine in der Stadthalle hätten Die alte Regel, wonach jeder Verein eine Gratisveranstaltung pro Jahr hat, gibt es nicht mehr. Deshalb sollen die Vereinsrichtlinien überarbeitet werden.