Die Stadthalle Korntal setzt trotz der Pandemie auf ein Kulturprogramm. Die nächsten beiden Veranstaltungen finden im Freien statt. Foto: Jürgen Bach

In Korntal-Münchingen ist am Wochenende das erste Korntaler Kabarett Open Air. Die Kulturreferentin der Stadt hat sich dafür einen ganz speziellen Platz ausgeguckt.

Korntal-MünchingenDie Kulturreferentin der Stadt Korntal-Münchingen spricht von einer Premiere. „Wir machen Kabarett Open- Air auf dem Parkplatz der Stadthalle“, sagt Melanie Thamm-Beck. Zwar nicht unter Palmen, dafür unter „den lauschigen Platane
n“, auf einer geschützten Fläche, treten an diesem Wochenende im Stadtteil Korntal Uli Boettcher und Olaf Bossi auf. Der eine Kabarettist beschäftigt sich mit seiner Generation „Ü 50 – Silberrücken im Nebel“, der andere bringt mit „Endlich Minimalist“ seine Ausmist-Comedy-Show ins Strohgäu.

Krise schafft Neues

Mit Uli Boettcher und Olaf Bossi will Melanie Thamm-Beck anknüpfen an die erste – und gelungene – Veranstaltung nach langer Zeit in der Stadthalle: Im Juni stand der
Korntaler Kabarettist Stefan Waghubinger auf der Bühne. Es sei ein „voller Erfolg“ und ausverkauft gewesen, berichtet die Kulturreferentin. „Wir sind glücklich, dass wir nun endlich wieder Kultur anbieten können.“ Man habe in der Krise eine Chance gesehen und nutze jetzt den Parkplatz mit den schönen Platanen. „Es ergibt sich etwas Neues, das ist toll“, sagt Melanie Thamm-Beck.

Während der Veranstaltungen am 24. und 25. Juli können die Besucher die Toiletten in der Stadthalle benutzen. Bei schlechtem Wetter geht es in die Stadthalle. Damit das Kabarett definitiv stattfinden kann, sind an beiden Tagen im Freien so viele Besucher zugelassen, wie derzeit auch drinnen möglich sind: 160 Plätze gibt es.

Bundesförderung rettet die Kultur

Als Bühne dient der Anhänger eines Lastwagens. Melanie Thamm-Beck berichtet, dass es sehr aufwendig sei, die Veranstaltungen vorzubereiten und umzusetzen. Und kostspielig. Ohne die Finanzspritze aus dem milliardenschweren Rettungsprogramm für den Kultur- und Medienbereich „Neustart Kultur“ der Bundesregierung sei das Kabarett nicht darstellbar, das Unterhaltung mit Anspruch biete, sagt Melanie Thamm-Beck. „Beide Kabarettisten halten uns den Spiegel vor die Nase und leisten auf unterhaltsame Art sogar ‚Überlebenshilfe’“. Jeder Zuhörer finde sich wieder.

Auf eine Bewirtung müssen die Besucher verzichten. Abstand zu halten, werde dann schwierig, befürchtet Melanie Thamm-Beck. Im Jahr 2004 war das freilich anders: Zum 20-Jahr-Bestehen der Stadthalle gab es im Freien Kindertheater. Schon damals bot der Parkplatz einen „schönen, abgegrenzten Bereich“, erinnert sich die Kulturreferentin.

Spielplan mal anders

Mittlerweile läuft auch der Vorverkauf für das neue Theater-Abonnement in der Stadthalle. Die erste Veranstaltung ist am 2. Oktober, gezeigt wird die Komödie „SMS für dich“ nach dem gleichnamigen Film.

Trotz Corona hält Melanie Thamm-Beck nichts davon, das Abonnement auszusetzen oder eine abgespeckte Version zu präsentieren.
Viele der sieben Abo-Veranstaltungen hat sie aus der vorigen Saison übernommen, fiel das meiste doch aus. Bei Bedarf – Stichwort Abstandsregeln – gebe es für jede Veranstaltung einen zweiten Termin. „Die Theater kommen uns sehr entgegen.“ Zudem greife auch hier die Bundesförderung der Kultur unter die Arme.

Gleichwohl gibt es für die nächste Saison noch keinen (gedruckten) Spielplan wie sonst, der auch Veranstaltungen im freien Verkauf, auch im Münchinger Widdumhof umfasst. Nur das Theater-Abo ist gedruckt, die Ersatztermine für bisher ausgefallene Veranstaltungen sind geplant. Es sei schwer, einen ein Jahr gültigen Spielplan herauszubringen, wenn sich ständig alles ändere, begründet
Melanie Thamm-Beck. Sie setzt auf die fortschreitenden Impfungen, ebenso auf Coronatests, die aus ihrer Sicht auch wieder Perspektiven für Live-Veranstaltungen geben.

Tickets gibt es unter 07 11/83 67 25 10 (Stadthalle) und im Netz auf www.reservix.de.