Kunstwerk hinter Gitterstäben: Eröffnung der Fellbacher Freiluftgalerie an diesem Samstag. Foto: Dirk Herrmann

Der Kunstverein Fellbach eröffnet am Samstag seine diesjährige Sommer-Open-Air-Ausstellung auf dem Kunststückle an der Esslinger Straße.

Ramponiert und dezimiert – so geht der Kunstverein Fellbach in seine Open-Air-Saison. Denn die Eröffnung seines Kunststückles an diesem Samstag, 17. Mai, um 17 Uhr auf dem Areal zwischen Pflanzen Kölle und dem Fellbacher F3-Bad wird begleitet von einigen unerwarteten Querschüssen.

 

Denn, so heißt es in der Ankündigung des Vereins: „Leider wurden vier Kunstwerke gestohlen.“ Die entsprechende Schlagzeile unserer Zeitung dazu Ende April hieß: „Kunstraub auf dem Kunststückle.“

Mehrere Originalwerke wurden gestohlen

Zwei vom Diebstahl betroffene Künstlerinnen, Simone Weigend und Sabine Scharkowski, wollten in ihren Werken auf den immer weiter eingeengten natürlichen Lebensraum eingehen. „Die spannendsten Reisen finden im Kopf statt.“ Doch dieser Teil des Gesamtkunstwerks wurde im Original gestohlen. „Damit wird aus unserer Installation ein Mahnmal und heißt nun: Ist Kunst nur noch hinter Gittern möglich?“

Das diesjährige Thema auf dem Kunststückle lautet, angelehnt an das Motto der demnächst startenden Fellbacher Triennale-Kleinplastik in der Alten Kelter, „Lebensräume“. Aus Nachhaltigkeitsgründen benutzen die Künstler bereits vorhandene Planen, um sie zu übermalen, zu demontieren oder mit anderen Materialien zu ergänzen.

Farbenfrohe Kunst auf dem Fellbacher Kunststückle Foto: Dirk Herrmann

Martina Feth nennt ihre Arbeit „Vino y Vida“. Sie bezieht sich auf „unseren Kappelberg“ und den dortigen „ Lebensraum für alle wärmeliebenden Insekten, Schmetterlinge und Eidechsen“. In einem verbuschten und verwaldeten Gebiet hätten sie keinerlei Überlebenschance.

Bei Franziska Weyand lautet der Slogan: Aus „Fellbach ist bunt“ wird „Fellbach, meine Wiedergeburt“. Die Künstlerin: „Dekonstruktion als erneuerndes Element soll meinen Wandel hier im Schwabenländle demonstrieren. Ich musste mich verändern und gab so neuem Leben die Chance, in mir zu wachsen.“

Auch Schafwolle wird zur Kunst

Julie Herberger-Dittrich geht an den Start mit ihrem recycelten Poster „Where the colorful birds meet“. Dabei hat sie auch Reste von Materialien wie Schafwolle und verschiedenen Garnen aus früheren Kunstprojekten verwendet.

Außerdem werden bei der Vernissage das Schulprojekt „Demokratiebildung goes Kunststückle“ und ein vom Jugendhaus Fellbach gestaltetes Dreieck zum Thema „Die Jugend von heute“ präsentiert. Musikalisch wird die Eröffnungsfeier im Rahmen der Remstal-Museumsnacht durch die Country-Band Midnight Rodeo umrahmt.