„Die Streiche des Scapin“ in der Schwabenlandhalle Foto: Philipp Plum

Frisch ins Frühjahr 2022: Das Fellbacher Kulturamt wagt trotz Corona-Kalamitäten den Neustart. Der Schauspiel-Auftakt bietet nächste Woche eine überdrehtes Molière-Stück.

Fellbach - Die Nachbarstadt Waiblingen wollte auf ihr Kulturprogramm auch vor Weihnachten nicht verzichten, in Fellbach allerdings gingen die Verantwortlichen auf Nummer sicher und sagten alle städtischen Musik-, Theater- oder Kunstangebote im Dezember und bis nach den Winterferien ab. Nun allerdings legt das hiesige Kulturamt einen engagierten Start ins neue Jahr hin – mit zahlreichen Veranstaltungen, natürlich allesamt unter den Vorgaben des 2G-plus-Coronaschutzes.

Der Auftakt in die kulturelle Frühjahrssaison erfolgt gleich mit einem theatralischen Doppelschlag am Montag und Dienstag, 17. und 18. Januar. Im großen Hölderlinsaal, der keine Abstandsproblematiken erwarten lässt, gibt es Molières eher selten gespielte, überdrehte und 1671 uraufgeführte Komödie „Die Streiche des Scapin“ – unter der Regie von Kai Frederic Schrickel dargebracht vom Neuen Globe Theater aus Potsdam. Beginn jeweils um 20 Uhr.

Kunstwerke schauen die Betrachter an

Bei der ersten Vernissage im neuen Jahr am Donnerstag, 20. Januar, gibt die Galerie der Stadt zwei Vertretern der sehr lebendigen Fellbacher Kunstszene ein Forum: Sandra Fritz und Rüdiger Scheiffele vom Kunstverein Fellbach zeigen unter dem Titel „Etwas, das uns anblickt“ aktuelle Malerei, Grafik und Skulpturen. Köpfe und Gesichter sind Gegenstand der Ausstellung, wobei die Grenzen zwischen Malerei und Plastik durchlässig gehalten sind. Beginn ist um 19 Uhr in der Galerie (Marktplatz 4), die Künstlerin und der Künstler sind anwesend. Der Eintritt ist frei.

Einen klingenden Start ins neue Jahr bieten auch 2022 die beliebten Fellbacher Rathauskonzerte. Der Auftakt der Konzert-Trias im Rathaus-Saal am 23. Januar mit dem kongenialen Duo Raphaela Gromes (Violoncello) und Julian Riem (Klavier) ist allerdings bereits längst ausverkauft – der Saal darf coronabedingt nur zur Hälfte bestuhlt werden.

„Kleines Schwarzes“ im Stadtmuseum

Besonders erfreulich ist die Wiederaufnahme der coronabedingt allzu kurz ausgefallenen Ausstellung „Das kleine Schwarze – La petite robe noire“. Diese wunderbare Darstellung der Geschichte eines besonderen Kleides ist ab Donnerstag, 27. Januar, 19 Uhr, erneut im Stadtmuseum Fellbach in der Hinteren Straße 26 zu sehen. Allerdings ist für die Eröffnung eine Anmeldung erforderlich unter stadtmuseum@fellbach.de oder per Telefon 0711/58 51 75 92. Im Begleitprogramm findet am Sonntag, 6. Februar, eine Modematinee mit Silvia Passera und Poldy Tagle statt, Titel: „Von Kopf bis Fuß auf Mode eingestellt.“ Beginn dieser musikalisch-literarischen Reise quer durch die Modegeschichte vergangener Jahrzehnte ist um 11 Uhr im Stadtmuseum. Sollte die aktuelle Situation es zulassen, werden zur Lesung Sekt und frischer Hefezopf gereicht. Karten zu acht Euro (Schüler und Studierende fünf Euro) gibt es ab 15. Januar beim i-Punkt Fellbach, Marktplatz 7, Telefon 0711/ 58 00 58.

„Wiener Melange“ mit Harald Krassnitzer

Schauspielprominenz mit „Tatort-Flair“ zu erleben ist am Sonntag, 30. Januar, bei der musikalischen Lesung „Wiener Melange“. Harald Krassnitzer unternimmt, begleitet von der Hellbrunner Geigenmusi, einen Streifzug quer durch das 20. Jahrhundert mit Texten von Alfred Polgar, Stefan Zweig oder Helmut Qualtinger. Beginn ist um 17 Uhr in der Schwabenlandhalle.

Am zweiten Februar-Wochenende gibt es unter dem Motto „Klein(e) Kunst im Großen Haus“ im Orfeo-Kino keine Filme, sondern Wortakrobatik. Zum Auftakt am Freitag, 11. Februar, heißt es: „Fake News – Balken biegen für Fortgeschrittene“ mit Fabian Schläper und Tina Häussermann, die sich als Duo „Zu Zweit“ nennen. Am Samstag, 12. Februar, präsentieren Dietlinde Ellsässer und Jakob Nacken „Große Gefühle“ im Kellergewölbe in der Butterstraße 1; Beginn ist jeweils um 20 Uhr.

Hits der „Roaring Twenties“

Die Konzert-Show mit dem King of Swing Orchestra am Montag und Dienstag, 14. und 15. Februar, steht unter dem Motto „Babylon Swing – New York meets Berlin“. Das King of Swing Orchestra unter Moderation von Uli Wewelsiep präsentiert von 20 Uhr an im Hölderlinsaal der Schwabenlandhalle amerikanische Jazz-Hits der „Roaring Twenties“ sowie deutsche Schlager und Gassenhauer aus den „Goldenen Zwanzigern“.

Um Marlene Dietrich und „Die Kleider ihres Lebens“ geht es in einer Buchvorstellung mit Gabriele Katz , begleitet von Werner Lener am Klavier, am Mittwoch, 16. Februar, um 19 Uhr in der Musikschule Fellbach. Auch dieser Abend gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung im Stadtmuseum.

„Beethoven fühlen“

Zu einem eher ungewöhnlichen Termin, nämlich am Samstag, 19. Februar, um 11 Uhr findet das Familienkonzert unter dem Motto „Beethoven fühlen“ statt. Zu Gast im Saal des Rathauses sind das Klenke Quartett und der Musikpädagoge Raphael Amend. Das Klenke Quartett bestreitet anderntags das zweite, allerdings ebenfalls bereits ausverkaufte Rathauskonzert.

Und noch einen Ausblick in den dritten Monat des Jahres: Zwei der sensationellsten Stimmen auf deutschen Theaterbühnen lassen die Aufführungen am Montag und Dienstag, 14. und 15. März, in der Schwabenlandhalle erwarten. In „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ agieren Doris Kunstmann und Ron Williams, die beide schon in Fellbach zu erleben waren.

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Die nächste Ausstellung in der Galerie der Stadt Fellbach präsentiert von Donnerstag, 17. März, an Grafik und Skulpturen von Christina Doll, die vor 20 Jahren bei der achten Triennale Kleinplastik ihr Debüt in Fellbach hatte. Großes Theater verspricht schließlich der Abend mit dem Tübinger Landestheater und Friedrich Schillers „Maria Stewart“ am Donnerstag, 24. März, im Hölderlinsaal der Schwabenlandhalle.