Die Bluefonque-Band kehrt in ihr Wohnzimmer zurück: Am 18. Oktober spielt die Profi-Band wieder im Blauen Haus. Foto: Nico Knebel

Nach einigen Open-Air-Veranstaltungen im Sommer wagt das Kulturnetzwerk Blaues Haus in seinen Räumen auf dem Brauereigelände den Neustart. Für das Publikum gilt eine verschärfte 3-G-Regel.

Böblingen - Wie so viele Kulturvereine und Veranstalter hat das Blaue Haus in Böblingen eine lange Durststrecke hinter sich. Wegen der Pandemieeinschränkungen konnten in dem Raum auf dem Schönbuch-Bräu-Gelände seit März 2020 keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Das Blaue Haus war komplett geschlossen.

Das Orga-Team des Kulturnetzwerks musste deshalb auf Freiluftveranstaltungen und Kooperationen setzen. Im Sommer 2020 suchte das Böblinger Kulturzentrum den Schulterschluss mit der IG Kultur in Sindelfingen. Gemeinsam stellten die ehrenamtlichen Veranstalter im Wechsel in den Sommermonaten ein Programm auf die Beine.

Flexible Planung

Im Sommer 2021 gelang es dem Blauen Haus mit dem „Blue Open“ gewohnte und vom Publikum geschätzte Programmpunkte ins Freie zu verlegen. Auf dem Brauereihof fanden Open-Air-Konzerte, Comedy-Auftritte, Lesungen und andere Events statt.

Im Herbst soll es nun erstmals seit März 2020 im Innenbereich weitergehen. „Endlich dürfen wir wieder unsere Räume bespielen“, sagt die Vereinsvorsitzende Gabriele Branz. Um flexibel zu bleiben, erstreckt sich die vorläufige Programmplanung zunächst nur über einen Zeitraum von vier Wochen. Der Eintritt ist nur unter 3-G-Bedingungen zulässig. Es bekommen also nur geimpfte, genesene oder getestete Besucher Zutritt – wobei das Blaue Haus Wert darauf legt, dass die Gäste einen negativen PCR-Test vorweisen können. „Wir akzeptieren keine Schnelltests“, heißt es auf der Homepage des Kulturnetzwerks, das hier bewusst eine striktere Linie fährt, als die Landesverordnung für die aktuelle Lage vorsieht.

Lesung mit Sex and Crime gibt’s erst ab 18

Zum Neustart möchte das Vereinsteam seine Montagsreihen wiederbeleben. Dabei gibt es es gleich zum Auftakt am 11. Oktober eine Premiere mit einem neuen Format: Moderator Steffen Volkmer will künftig im Wechsel mit seinen bisherigen Gesprächsformaten („Night Talk“ und „Comics und Bier“) unter dem Motto „Buchsalat & Wortdressing“ Lesungen für ein erwachsenes Publikum präsentieren. Erster Gast ist die Autorin Germaine Paulus. Weil es in ihrer Romanreihe um „Sex und Crime“ geht, müssen alle Unter-18-Jährigen an diesem Abend draußen bleiben. Moderator Steffen Volkmer will mit der Autorin über ihre Romanreihe um Kriminalhauptkommissar Gerd Wegmann reden. Außerdem will er Germaine Paulus fragen, wie sie dazu kommt, Noir-Krimis zu schreiben und mit ihr über ihre Liebe für alte Horror-Schinken sprechen.

Programmchefin kündigt „Popup-Konzerte“ an

Im Blauen Haus wird die Saarbrücker Autorin aus ihrem Roman „Ohnmacht“ vorlesen. Im dritten Roman ihrer Gerd-Wegmann-Reihe verzweigt sich ein anfänglicher Zufall zu einem Netz aus Sex, Zweifel, Macht und Mord. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt kostet 5 Euro.

„Sobald das Inzidenzgeschehen es zulässt, werden wir kurzfristig immer wieder Konzerte einbauen“, kündigt Gabriele Branz eine Konzertreihe namens „Popup“ an. „So sind wir in den Planungen flexibler und können schneller reagieren“, erklärt die Programm-Chefin im Blauen Haus.

Bluefonque kehrt zurück ins „Wohnzimmer“

Am 18. Oktober tritt Bluefonque auf. Die Profi-Band um Grönemeyer-Keyboarder Rainer Scheithauer und den herausragenden Bassisten Alvin Mills kehrt damit nach rund 20 Monaten endlich wieder in ihr „Wohnzimmer“ zurück. Dort haben die Musiker vor Ausbruch der Pandemie jeden Monat gespielt. Gastsänger ist der US-Amerikaner Derrick Alexander. Beginn ist um 20.45 Uhr.

Ebenfalls monatlich gehörte früher die offene Jazz-Session zum Programm. Das jetzt wieder so werden. Am Freitag, 29. Oktober, ist ab 21 Uhr wieder Open Stage für Jazzer angesagt.

Musik und virtuelle Räume

Ein spannender Konzertabend erwartet das Publikum dann am Freitag, 5. November, um 21 Uhr mit Youkali. Das Musikprojekt um Katharina Wibmer (Violine und Visuals) Mirko Schmid (Akkordeon) und Christoph Sauer (Bass) verspricht ein Wechselspiel aus Tradition, Jazz und Kammermusik in virtuellen Räumen.

Info

Tickets
Wegen begrenzter Sitzplatzzahl, bittet das Blaue Haus um frühzeitige Reservierung.

Programm
Infos zum Programm und den geltenden Corona-Bestimmungen finden sich unter kulturbh.de auf der Veranstalter-Homepage.