Mit einem landesweiten Kinder-Kunst-Tag will die Bildungsstiftung Element-i den Nachwuchs mit kulturellen Themen vertraut machen.
Vaihingen - Was ein Atelier ist, das wissen die Vorschulkinder des Element-i-Hauses ganz genau. „Bei uns wird auch gebastelt“, erklärt ein Fünfjähriger stolz, der sich mit seiner Kindergartengruppe durch das Atelierhaus von Kultur am Kelterberg führen lässt. Der Kunstverein hat sich zum ersten Mal am landesweiten Kinder-Kunst-Tag beteiligt, der von der Bildungsstiftung Element-i nun schon zum dritten Mal angeboten wurde. Ingrid Schütz, Ansprechpartnerin für die begleitenden Pädagogen, erhofft sich von der Aktion auch ein wenig Werbung für die Kurse, die der Verein für Kinder anbietet.
Die „Schulhüpfer“ zeigen sich interessiert
Zwei Gruppen von Fünf- und Sechsjährigen wird sie heute durch das Atelierhaus führen. Die acht „Schulhüpfer“ der Kita Bengelbande sind an diesem Morgen die ersten. Von ihrem Domizil im Wohngebiet Schranne bei der Universität konnten sie ihr Ziel zu Fuß erreichen, doch keines der Kinder war je mit den Eltern auf dem Kelterberg. Dabei gibt es alleine auf dem Spielplatz schon so viele spannende Sachen zu entdecken, die nicht zum Mobiliar eines gewöhnlichen Spielplatz gehören.
Ein spielendes Mädchen aus Bronze
„Der Mensch da vorne“, ruft eine Sechsjährige, die ein spielendes Kind aus Bronze entdeckt hat. In einer Hecke ist eine Stadt aus Metall versteckt, die begehbare Schlange wurde mit Mosaiken geschmückt und aus einem großen Buch liest Ingrid Schütz den Namen Keltergarten. Das gibt ihr Gelegenheit, den Kindern auch ein bisschen von der Geschichte des Gebäudes zu erzählen, in dem früher Wein gepresst wurde. Besonders spannend finden die Kleinen den Feuerwehrturm, in dem die Schläuche zum Trocknen aufgehängt worden sind.
In einer Element-i-Kita können sich die Kinder ihre Beschäftigung selbst wählen. „Es geht um Interesse, Individuen und Interaktion – dafür steht das i“, erläutert die Pädagogin Gerhild Vossler am Rand der Führung. Neben dem Spielen stehen Themen wie Beobachtung und Dokumentation, Bewegung, Sprache, Ernährung, Natur und Gleichberechtigung im Mittelpunkt der Angebote. Mit Ausflügen wie diesem können die Vorschulkinder darüber hinaus Erfahrungen mit weiteren Themenbereichen sammeln.
Fotos von Fliegenpilzen
Vom Vorplatz aus geht es in das erste Atelier, es ist das der Bildhauerin Birgit Feil. Ehrfürchtig betrachten und betasten die Kinder die Skulptur namens Kai, einem Zwillingsbruder des im Vaihinger Stadtpark beheimateten Marko. Auch der kleine Till Eulenspiegel, entstanden in einem Kunstkurs, stößt auf großes Interesse: Von vorne sieht er fröhlich aus, von hinten traurig. Im Atelier von Ingrid Schütz wird aus dem Kinder-Kunst-Tag eine naturkundliche Lehrstunde, als die Fotografin ihre Aufnahmen von Fliegenpilzen zeigt.
Die Kinder sind gut bei der Sache. Anfangs noch etwas schüchtern, tauen sie mehr und mehr auf, wollen alles ganz genau wissen und geben gerne Antwort. Die entscheidende Frage gab es gleich zu Beginn: Was ist eigentlich Kunst? „Toll“, sagt der kleine Emil mit Überzeugung. Und da möchte ihm niemand widersprechen.