Die Sportreporter-Legende Werner Hansch war fast zehn Jahre spielsüchtig. Er übt scharfe Kritik am VfB Stuttgart wegen des neuen Hauptsponsors – und lobt die VfB-Ultras.
Werner Hansch war Gefangener seiner Spielsucht – fast zehn Jahre lang ging er „durch die Hölle“. Mit Pferdewetten verlor der Kultreporter vieles, was ihm wichtig war: seine Lebensgefährtin, sein Haus, Freunde. Von letzteren lieh er sich Geld, um es zu verzocken und die Kassen der Glücksspielanbieter zu füllen. Die Zeiten als gefeierter Sportkommentator waren vorbei. Heute warnt der Mann, der an diesem Mittwoch seinen 85. Geburtstag feiert, vor den Gefahren des Glücksspiels, andere sollen nicht die gleichen Fehler machen wie er. Doch ausgerechnet Hanschs geliebter Fußball unterstützt immer mehr den Gegner, von dem die Gefahr ausgeht. „Ich kann das nur bedauern, dass der Fußball sich mit den Wettanbietern verbrüdert hat. Es ist so traurig, dass man es gar nicht beschreiben kann“, sagt Hansch. Kaum eine Sportsendung könne man als Fußballfan noch ohne Werbung für Sportwetten verfolgen.