Mitte der 1950er-Jahre reichte die in Hegnach erzeugte Menge an Pfefferminztee aus, um den deutschen Bedarf zu decken. Foto: Stadt Waiblingen

Wer braucht schon ein Glas Hugo, wenn es „Hegemer Sprizz“ gibt? Das Kultgetränk mit Pfefferminze aus Waiblingen-Hegnach hat es nun bis in die Bundeshauptstadt geschafft.

Waiblingen/Berlin - Hugo ist out – und Aperol Sprizz schon lange: Jetzt kommt der „Hegemer Sprizz“ aus Waiblingen-Hegnach! Den dürfen rund 400 Gäste in der Landesvertretung in Berlin kosten – und zwar bei einem Empfang an diesem Samstag, 18. Januar. Anlass ist die Internationale Grüne Woche in Berlin, die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, die noch bis zum 26. Januar in der Bundeshauptstadt zu sehen und zu erleben ist.

Größter Teelieferant in Süddeutschland

Doch wie kommt dieses Kultgetränk aus Hegnach – gemixt aus Pfefferminzsirup, Limetten und Sekt mit oder ohne Alkohol – ins ferne Berlin? Ganz einfach: Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ist während der Remstal-Gartenschau 2019 auf das Hegnacher Spezialgetränk aufmerksam geworden. „Dieser Aperitif ist etwas für Genießer und der ideale Auftakt, um in den Abend zu starten“, sagt der Ortsvorsteher Markus Motschenbacher. Und er passt zum Motto des Empfangs: „Baden-Württemberg is(s)t auf kulinarischer Spurensuche.“ Nicht viele Menschen wissen, dass Hegnach im 19. und 20. Jahrhundert in Süddeutschland der wichtigste Lieferant von (Pfefferminz-)Tee für Krankenhäuser, Apotheken und Drogerien war.

Pfefferminze nur noch für den Privatgebrauch

Heute wird in der Waiblinger Ortschaft die Pfefferminze allerdings nur noch für den privaten Gebrauch angebaut. Der „Hegemer Sprizz“ ist 2014 für die Heimattage erfunden worden. Und damit er garantiert originalgetreu gemixt und ausgeschenkt wird, reisen nicht nur der Hegnacher Ortsvorsteher, sondern ein mehrköpfiges Team aus dem Schwäbischen nach Berlin – damit die Hauptstädter wissen, wie ein echtes Kultgetränk schmeckt.