Daniela und Paolo Induti bieten italienische Feinkost an Foto: /Matthias Ring

Auf der Kulinart-Messe dreht sich im Römerkastell vieles um nachhaltiges Leben und Genuss. Wer mag, kann sich ein ganzes Bienenvolk in seinen Garten holen.

Für eine Messe wie die Kulinart ist allzu schönes Wetter nicht besonders gut. Dennoch kann sich die Veranstalterin Conny Krenn über den Publikumszuspruch an einem sonnigen Samstagnachmittag nicht beklagen. Zudem gibt es ja vor dem Römerkastell in Bad Cannstatt einen von Kupka Garten gestalteten großen Außenbereich mit Grillstation. Auch um die Getränkeversorgung muss man sich keine Sorgen machen, wird doch an verschiedenen Orten Bier, Wein und Prickelndes angeboten.

Fair-Trade-Waren aus Portugal und von den Azoren

Die Hälfte der Aussteller auf der ersten Kulinart-Herbstausgabe seit 2019 ist neu dabei wie zum Beispiel Evelyn Fürstenberger-Kalix mit ihrem Pois-Stand. Sie betreibt einen Laden im Stuttgarter Westen und ein Hofgut in Winnenden, in denen Fair-Trade-Waren wie Sardinen, Oliven und Weine von portugiesischen Kleinbauern und Manufakturen verkauft werden. Unter dem Obst und Gemüse gibt es nicht nur von den Azoren eingeschiffte Drachenfrüchte, Maracujas und Ananas, sondern auch Avocados „aus einem Gebiet mit ausreichend Wasser“, wie die Chefin sagt.

Das Ganze auf Italienisch bieten Daniela und Paolo Induti mit Feinkost aus den Marken und dem Piemont an. Vor Ort beliefern sie kleine Geschäfte mit Schinken, Salami und anderen Spezialitäten. Nach Deutschland kommen die beiden extra zu Messen wie dieser oder zur Slow Food – und vertreiben hier exklusiv die Chips Patatas Nana mit genau drei Zutaten: Kartoffeln, Meersalz, Öl.

Die Kochboxen haben es in die „Höhle der Löwen“ geschafft

Eine alte Bekannte auf der Kulinart ist Pim Ampikitpanich, auch wenn sie auf der Frühjahrsmesse aussetzte, weil sie zu dieser Zeit in Thailand war. Inzwischen war die Stuttgarterin mit ihren Konkrua Kochboxen sogar im TV-Format „Höhle der Löwen“ zu sehen. Und obwohl sie einen Investor für sich gewinnen konnte, hat sie sich von der Kooperation wieder verabschiedet, weil sie lieber unabhängig bleiben will. Erfolgreich ist sie mit ihrem kleinen Unternehmen, das es seit fünf Jahren gibt, ohnehin. Der Umsatz habe sich in der Pandemie verdoppelt.

Am Stand von Bee-life aus Magstadt werden allerlei Honigprodukte angeboten. Um vom reinen Honigverkauf zu leben, müsste man 500 Bienenvölker mit bis zu je 50 000 Arbeiterinnen haben, sagt Frank Geggus, der von der Werbebranche auf Imker umgesattelt hat. Der Clou seines Unternehmens: Er macht nicht nur viel Jugendarbeit, sondern vermietet seine Bienenvölker auch an Privatpersonen und große Unternehmen, die „ihre“ Produkte dann mit eigenem Logo versehen können. Für das Projekt Tiny Forest, bei dem es in Zusammenarbeit mit Michael Kupka um die Aufforstung eines Miniwalds in der Stadt geht, sucht er noch Kooperationspartner – gerne auch in Stuttgart.

Für Kurzentschlossene: Die Kulinart ist an diesem Sonntag noch bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 12 Euro, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.