So isst der Nachwuchs: Internationale Küche an Schulen in aller Welt. Foto: AP

Das Mensaessen in deutschen Schulen ist häufig alles andere als ausgewogen und gesund. Doch wie sieht es rund um den Globus aus? Essen die Schüler in anderen Länder gesünder?

Berlin - Muss ein gesundes Mittagessen teurer sein? Zur Kostenfrage bei Schulessen stellt Bundesernährungsministerin Julia Klöckner am Dienstag (6. November) in Berlin eine neue Studie vor. Die Untersuchung hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Auftrag des Ministeriums durchgeführt. Ein Ergebnis sei, dass Schulessen nach den Qualitätsstandards der DGE an allen Schulen möglich ist, erklärte Klöckner.

Maximal zweimal pro Woche Fleisch oder Wurst

Die DGE empfiehlt für Schulessen zum Beispiel täglich Getreide, Getreideprodukte oder Kartoffeln sowie täglich Gemüse. Mindestens einmal wöchentlich solle es Seefisch und maximal zweimal pro Woche Fleisch oder Wurst geben. 2007 hatte die DGE erstmals die Qualitätsstandards veröffentlicht. Vor vier Jahren ergab jedoch eine Studie im Auftrag des Bundesernährungsministeriums, dass das Angebot in Schulen häufig nicht gesund genug sei.

Pommes frites mit Ketchup und Currywurst stehen auf der Liste der Lieblingsessen von Schülern in Deutschland ganz weit oben. Zu viel Fleisch und Fett, zu wenig Obst und Gemüse. Dass das Mensa-Essen an deutschen Schulen weder dem Gaumen noch der Gesundheit gut tut, ist nicht erst seit der 2014 vom Bundesernährungministerium herausgegebenen Studie „Verpflegung in Schulen“ bekannt.

Nach DGE-Angaben gibt in den meisten Schulen zu wenig Gemüse, Salat und Rohkost. Fleisch kommt zu häufig auf den Tisch, Seefisch dagegen fast gar nicht.

Mehr Fisch, Gemüse und Obst

Doch nicht nur die Köche sind schuld. Die Schüler schlagen sich laut DGE in der Mensa den Bauch am liebsten mit Pizza, Nudeln, Pfannkuchen und Pommes voll. Spinat, Suppen, Fisch und Kartoffeln gelten als „Ätzgerichte“. Mehr als 30 Prozent schmeckt das Schulessen nicht. Zitat eines Schülers: „Kein Bock auf Salat – da schrumpft der Bizeps.“

Für Schüler sollte es mehr Fisch, Gemüse und Obst geben, heißt es in der Studie „Verpflegung in Schulen“, die von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg erarbeitet wurde. Nach wie vor würden zu häufig Fleischgerichte aufgetischt. So entsprach nur etwa jeder fünfte Schul-Speiseplan der Empfehlung der Experten, höchstens zweimal pro Woche Fleisch zu essen.

Oft wenig appetitlich

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung raten zudem, jeden Tag frisches Gemüse und Obst auf dem Speiseplan zu haben. Dies wird aber längst nicht bei allen Schulessen umgesetzt.

Und wenn es Gemüse gibt, dann ist das auch oft keine Freude: Bei Spinat und Blumenkohl etwa bemängeln die Fachleute, dass dieses Essen nach längeren Warmhalte-Transporten nicht mehr appetitlich aussehe und schmecke.