In Shutka, einem Stadtteil von Skopje, haben die Kukuk Kids 2013 innerhalb von fünf Tagen einen Spielplatz aufgebaut. Foto: privat

Der Verein Kukuk Kultur hat seit Anfang des Jahres ein neues Auto. Damit geht es samt freiwilligen Helfern aus Herrenberg Mitte April nach Rumänien. Für dieses Jahr haben die Ehrenamtlichen insgesamt neun Projekte weltweit geplant.

Stuttgart - Mitte April ist Premiere. Dann fährt eine Gruppe von Mitgliedern des Vereins Kukuk Kultur zum ersten Mal mit dem neuen Vereinsauto nach Rumänien. Mit freiwilligen Helfern aus Herrenberg werden sie dort einen Spielplatz für ein Kinderheim in Mediasch bauen. Den Erwachsenen von morgen in von Krisen gekennzeichneten und strukturschwachen Regionen ein Stück Unbeschwertheit zurückzugeben, das ist das Ziel, das der Verein seit seiner Gründung 2010 verfolgt. Hervorgegangen ist er aus dem Landschaftsarchitekturbüro Kukuk, das seinen Sitz an der Rosenwiesstraße hat.

„Sechs Projekte werden wir in diesem Jahr mit unserem neuen Fahrzeug bestreiten“, sagt Daniel Laiblin, der mit Vincent Wagner und Bernhard Hanel im Vorstand ist. Mit insgesamt neun Projekten haben sich die engagierten Männer und Frauen für 2014 so viele Projekte vorgenommen wie noch nie. Wenige Wochen nach der Rückkehr aus Rumänien wird das Auto beispielsweise startklar gemacht für die Fahrt nach Kroatien. „Mit Achtklässlern der Vaihinger Michael-Bauer-Schule werden wir für Kinder des Waldorfkindergartens in Split einen Spielplatz wieder aufbauen, der leider zerstört worden ist“, erzählt Laiblin. Im Juli geht es nach Bosnien. Schüler der Waldorfschule in Filderstadt wollen bei Sarajevo Bewegungsräume für Kinder schaffen. Die Kukuk Kids reisen im Oktober nach Marseille. In den Vorstadtbezirken wollen sie bespielbare Kunsträume erschaffen.

Zwei Drittel der Kosten hat der Verein übernommen

Die Idee, sich mithilfe von Sponsoren ein Auto für den Verein anzuschaffen, war, wie Laiblin berichtet, im vergangenen Jahr entstanden. „Bis dahin hatten wir einen älteren Gebrauchtwagen, der aber zuletzt immer wieder zur Reparatur musste – auch bei unseren Auslandseinsätzen“, sagt Laiblin. Bei seiner Recherche war der Möhringer auf das Unternehmen B. Greive gestoßen. Das hat seinen Sitz in der Nähe von Dortmund und wirbt im Internet mit Sozialsponsoring. Ausschlaggebend dafür, dass sich der Verein für das Unternehmen aus dem Ruhrpott entschieden hatte, war, dass das Fahrzeug in den Besitz des Vereins geht. „Denn wir beanspruchen das Fahrzeug ordentlich“, sagt Laiblin.

Parallel machte man sich auf die Suche nach Unterstützern. Weil die Resonanz jedoch nicht so groß war wie erhofft, fiel die Wahl auf ein kleineres Modell des Autohauses Wolf in Rohracker. Und: Der Verein beschloss, einen Teil der Kosten selbst zu tragen. „Letztlich waren es zwei Drittel, die wir aus unserer eigenen Tasche gezahlt haben“, sagt Laiblin. In Zahlen waren das 12 000 Euro. 6000 Euro haben der Reyerhof, der Gasthof Riedsee, das Autohaus Wolf, die Firma Hegau Werbetechnik und die Firma Greive gestemmt.

Verein möchte Fahrzeug auch vermieten

Da das Bussle in den Wintermonaten vom Verein seltener genutzt wird, haben die Vereinsmitglieder vor, das Auto auch auf Nachfrage an Firmen, Vereine und Privatpersonen zu vermieten. „Außerdem haben wir ja auch einige Projekte in Ländern, die zu weit entfernt sind, um mit dem Auto zu fahren“, sagt Laiblin. Dazu zählt beispielsweise das Container-Projekt im Libanon. Dafür wurde ein Container in einen aufklappbaren Spielplatz umgebaut. „Er ist bereits in der Bekaa Ebene angekommen“, sagt Laiblin.

Im April werden zwei Helfer den Spielplatz aufbauen. Partner ist die Caritas Schweiz. Mindestens zwei weitere Container gehen im Herbst auf die Reise nach Kirgisien. „Der eine Container ist für eine Einrichtung für behinderte Kinder“, sagt Nina Wogurek, die Innenarchitektur studiert und über das Projekt ihre Bachelorarbeit schreibt. Der andere Container werde in einem Kindergarten aufgestellt. Der Vorteil am Container-Prinzip: Sie können kostengünstig transportiert und in kurzer Zeit aufgebaut werden. Rund 60 000 Euro, davon gehen die Vereinsmitglieder aus – wird das Projekt in Kirgisien kosten.

Container, Spenden und Mitgliedschaften

Container
Der Container in Kirgisien ist ein Pilotprojekt. Der Spielplatz ist in einem Container verpackt, der einerseits als Transportmittel und andererseits als Basis für den Spielplatz dient. Er ist Teil des Spielplatzes. Die Container werden in Deutschland präpariert und vorbereitet, so dass sie vor Ort innerhalb kurzer Zeit aufgestellt werden können. Das Pilotprojekt kostet 50 000 Euro. 10 000 Euro fehlen noch.

Spenden
Der Verein ist auf Spenden angewiesen. Diese gehen an: Kukuk Kultur, Kontonummer 701 694 850 0, Bankleitzahl 430 609 67, GLS Bank Bochum.

Fördermitgliedschaft
Seit Kurzem ist eine Fördermitgliedschaft im Verein möglich. Informationen gibt es auf der Internetseite www.kukuk-kultur.de. Dort kann ein Formular heruntergeladen werden.