In Stuttgart haben Medizinstudenten demonstriert. Foto: dpa

"Stirbt die Bildung, stirbt der Patient." Hunderte Medizinstudenten sind in Stuttgart auf die Straße gegangen, um für bessere Bedingungen an den medizinischen Fakultäten im Südwesten zu demonstrieren.

"Stirbt die Bildung, stirbt der Patient." Hunderte Medizinstudenten sind in Stuttgart auf die Straße gegangen, um für bessere Bedingungen an den medizinischen Fakultäten im Südwesten zu demonstrieren.

Stuttgart - Rund 1300 Medizinstudenten haben in Stuttgart gegen mögliche Kürzungen der Lehrmittel an medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg demonstriert.

„Stirbt die Bildung, stirbt der Patient“, skandierten die angehenden Ärzte am Montag. In Kitteln gekleidet und mit aufgemalten Wunden im Gesicht zogen sie vom Wissenschaftsministerium bis zum Schlossplatz. Sprüche wie „Chirurg oder Metzger - eine Frage der Ausbildung“ oder „Gute Lehre kostet Geld, schlechte Lehre kostet Leben“ standen auf ihren Transparenten geschrieben.

„Ich bin sehr erschrocken, dass Sie hier glauben, dass wir an der Lehre sparen wollen“, sagte Simone Schwanitz, Ministerialdirektorin des Wissenschaftsministeriums.

Solidarpakt III

Schwanitz war spontan zu der Kundgebung auf den Schlossplatz gekommen, zu der auch Studenten aus Freiburg, Ulm, Heidelberg und Mannheim angereist waren. Schwanitz verhandelt für das Wissenschaftsministerium mit dem Finanzministerium über den Solidarpakt III. Dieser soll von 2015 an bis 2020 die Grundfinanzierung der Hochschulen regeln.

Die Studenten befürchten, dass durch den neuen Hochschulpakt Mittel für die Lehre wegfallen. „Wir haben eine begründete Angst, dass die Lehrsituation nicht mehr so hochwertig sein wird wie bislang“, sagte Benjamin Breckwoldt von der Fachschaft Medizin in Tübingen. Während Sachkosten und Studierendenzahlen an Universitäten stiegen, sinke die Grundfinanzierung. Praktische Untersuchungskurse und Unterricht in Kleingruppen müssten aber auch weiterhin möglich sein.

Schwanitz bekräftigte, dass die Ausbildung weiterhin gut finanziert sein solle. Deshalb wolle sie auch Kontakt mit Studierendenvertretern aufnehmen. Das Finanzministerium wollte am Montag keine Stellungnahme abgeben. „Die Verhandlungen laufen“, sagte ein Sprecher.