Ziehl-Abegg baut sein US-Geschäft aus und investiert dort 100 Millionen Euro. Foto: Ziehl-Abegg

Der Künzelsauer Ventilatorenhersteller investiert rund 100 Millionen Euro für eine neue Fabrik in den USA und will damit dem starken Wachstum Rechnung tragen.

Der Motoren- und Ventilatorenhersteller Ziehl-Abbeg aus Künzelsau (Hohenlohekreis) baut seine Produktion in den USA kräftig aus. „Wir bauen für 100 Millionen Euro eine völlig neue Fabrik“, kündigte Produktionsvorstand Joachim Ley an. Das sei die größte Einzelinvestition an einem Standort in der 112-jährigen Firmengeschichte.

Ziehl-Abegg begründet die Investition mit der enormen Nachfrage nach leisen, robusten und energiesparenden Ventilatoren in Mexiko, Kanada und den USA. Die neue Fabrik mit angeschlossener Verwaltung soll in Winston-Salem (North Carolina) gebaut werden. Das ist rund 20 Kilometer vom bisherigen Standort Greensboro entfernt. Die bisherige Produktion soll dann im Jahr 2025 an den neuen Standort verlagert werden.

In den zurückliegenden acht Jahren sei das Werk in Greensboro von 40 auf 230 Beschäftigte gewachsen. „Bis 2030 sollen in den USA 800 Menschen für Ziehl-Abegg arbeiten“, teilte das Unternehmen mit.

2600 Beschäftigte in Süddeutschland

Ziehl-Abegg hat nach eigenen Angaben weltweit rund 4700 Beschäftigte, davon etwa 2600 in süddeutschen Produktionswerken. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 716 Millionen Euro Umsatz. Rund 80 Prozent der Umsätze werde im Export erzielt.

Produkte des Mittelständlers finden sich in Wärme- und Kälteanlagen, ebenso in Reinraum- und Agraranlagen. Ein weiterer Bereich sind elektrische Motoren, die beispielsweise in Aufzügen, medizinischen Anwendungen (Computertomographen) oder Tiefsee-Unterwasserfahrzeugen für Antrieb sorgen. Das Thema Elektromobilität im Straßenverkehr wurde 2012 bei Ziehl-Abegg Automotive angesiedelt.