Am Stuttgarter Hauptbahnhof prangte ein Hegel-Zitat in Neonschrift – eine Arbeit des Konzeptkünstlers Joseph Kosuth, dem das Kunstmuseum nun eine Solo-Schau widmet.
So richtig gut hat er Stuttgart nicht in Erinnerung. Aber es war auch ein unschöner Streit damals an der Kunstakademie auf dem Weißenhof. Zunächst war man stolz, dass man den amerikanischen Konzeptkünstler hatte gewinnen konnte, aber kaum trat Joseph Kosuth 1991 seine Professur an, wurde Kritik laut. Die einen störte seine liberale Auffassung von künstlerischem Unterricht, andere monierten, dass er zu selten präsent sei. „Baden-württembergische Logik“, sagt er noch heute abschätzig. Man habe eben lieber „einen Fels“, der ständig vor Ort ist – statt einen „Shooting Star“ wie ihn.