Entweder raus aufs Land – oder gleich in die ewigen Jagdgründe. Diese Schicksalsfrage stellt sich für 5000 Stuttgarter Eidechsen. Weil die Bahn keine Ausweichfläche findet, müssen die Naturschutzbehörden eine schwierige Entscheidung treffen.
Stuttgart - Die warme Frühlingssonne strahlt auf die Steinhaufen, die seit dem vergangenen Jahr Teile der Feuerbacher Heide bedecken. Wer ein bisschen Geduld mitbringt, erblickt womöglich ein kleines Köpfchen zwischen dem Geröll. Auf dem Killesberg ist inzwischen etwas Gras nicht nur über die grau-braunen Hügel gewachsen, sondern auch über die große Aufregung, die dort geherrscht hat. Bahn, Stadt und Regierungspräsidium haben direkt neben dem Landschaftsschutzgebiet eine Ersatzfläche für Eidechsen aus dem Neckartal geschaffen. Mehrere Hundert der streng geschützten Tiere sind inzwischen nach und nach dorthin umgesiedelt worden. Mit ersten Zählungen, so heißt es, seien die Experten zufrieden: Die meisten der Reptilien haben den Winter gut überstanden.