Gerade kleinen Betrieben fehlen noch Auszubildende. Foto: picture alliance / dpa

Das „Kümmerer“-Programm soll ausgeweitet werden und nun auch bei jungen Zugewanderten aus der EU greifen. Vielen kleinen Unternehmen fehlen noch Auszubildende.

Stuttgart - Das „Kümmerer“-Programm soll Flüchtlingen beim Einstieg in eine Ausbildung helfen - das Land will nun die Zielgruppe ausweiten. Künftig sollen auch neu zugewanderte junge Menschen aus der EU sowie aus Drittstaaten Unterstützung erhalten, wie Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Sogenannte Kümmerer helfen den jungen Leuten etwa bei der Suche nach einem Praktikum oder Ausbildungsplatz. Sie sind zudem Ansprechpartner für Firmen.

Das Wirtschaftsministerium will dafür 2020 und 2021 nach eigenen Angaben 42 Vollzeitstellen mit insgesamt 3,6 Millionen Euro fördern. Im Jahr 2018 gab es laut einer Sprecherin ähnlich viele Stellen. An dem Programm beteiligen sich Kammern, Bildungsträger und Landkreise.

Gerade kleinen Unternehmen fehlen Auszubildende

Das Programm läuft seit 2016. Den Angaben des Ministeriums zufolge wurden seitdem mehr als 1600 Flüchtlinge erfolgreich zu einer Ausbildung begleitet - mehr als die Hälfte davon in Kleinst- und Kleinbetrieben. Gerade den kleineren Unternehmen fehlten in Baden-Württemberg noch viele Auszubildende, hieß es.

Mit dem auf Bundesebene verabschiedeten neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz werde die Zuwanderung aus Drittstaaten - also Staaten, die nicht Mitglied der EU sind - an Bedeutung gewinnen, sagte Hoffmeister-Kraut. Darauf wolle man sich mit der Ausweitung des Förderangebots vorbereiten.

Der Bundestag hatte im Juni ein Gesetz beschlossen, das qualifizierten Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten den Weg nach Deutschland ebnen soll. „Junge zugewanderte Menschen aus der EU und aus Drittstaaten haben einen ähnlichen Unterstützungsbedarf wie Geflüchtete“, erklärte die Wirtschaftsministerin.