Der Mai 2013 war mit einer Durchschnittstemperatur von 12,2 Grad genau 1,1 Grad kälter als sonst. Doch Hoffnung ist in Sicht: Anfang Juni soll es deutlich wärmer werden.
Stuttgart/Freiburg - Inzwischen schütteln auch die Meteorologen den Kopf angesichts des kalten Maiwetters: Der Mai 2013 sei mit einer Durchschnittstemperatur von 12,2 Grad genau 1,1 Grad kälter gewesen als sonst. „Er kann damit durchaus als stärkerer Ausreißer bezeichnet werden“, sagte Klaus Riedl vom Wetteramt Stuttgart am Montag. Am deutlichsten werde das an zwei Vergleichstagen im Wonnemonat: So habe die Durchschnittstemperatur am 28. Mai 2005 bei 31,7 Grad gelegen, während das Land am 26. Mai in diesem Jahr bei gerade einmal 8,2 Grad frieren musste.
Auch Uli Kümmerle vom Deutschen Wetterdienst in Freiburg gibt zu, dass es ein kalter Mai war. Dennoch: „Wir sind weit weg von einem Extrem, die zeitweise Kälte im Mai ist nichts Ungewöhnliches“, sagte der Meteorologe. Auffällig seien nur die langanhaltende Schlechtwetter-Kette und die nur sehr kurzen Schönwetter-Episoden.
Schuld hat der April
„Wir sind sonst sehr verwöhnt vom April, weil der in der Regel gut ist - der war aber dieses Jahr eben auch schon schlecht, und das ist es, was uns auf die Nerven geht.“ Es sei zwar zur Zeit zu kalt, aber dabei vergesse man, dass es in den Vorjahren um diese Zeit einfach zu warm gewesen sei.
Frappierend sei auch der Sonnenmangel im Ländle: Während der monatliche Durchschnittswert im Mai sonst bei 193 Sonnenstunden liege, habe es jener Monat in diesem Jahr auf gerade einmal 112,4 Sonnenstunden geschafft. Das sonnigste Plätzchen lag dabei mit 128,8 Stunden in Friedrichshafen, am trübsten war es nach Kümmerles Angaben Neubulach im Kreis Calw mit 102,1 Sonnenstunden.
Im Juni wird es deutlich wärmer
Doch Anfang Juni sollen die Temperaturen im Land tatsächlich steigen - behaupten die Meteorologen. Nach einer weiteren regnerischen und kühlen Woche werde es vom 3. Juni an erheblich wärmer. „Ein Hochdruckgebiet von den Azoren bewegt sich zunächst über Frankreich und Großbritannien und dann aus Richtung Nordosten zu uns nach Deutschland“, sagte Klaus Riedl.
Das sonnige Wetter am Dienstag mit Temperaturen um 20 Grad in Stuttgart sei nur eine Eintagsfliege in der ansonsten kühlen Woche. „Die Kaltfront aus Frankreich hält sich leider hartnäckig und beschert uns Regen und niedrige Temperaturen“, sagte Riedl.