Der Küchenhersteller Alno hat einen umfangreichen Umbau angekündigt. Foto: dpa

Mit einer neu aufgestellten Produktion will der Pfullendorfer Küchenhersteller Alno endlich das richtige Rezept für schwarze Zahlen gefunden haben.

Pfullendorf - Der Küchenhersteller Alno will sich gesundsparen. Die Produktion wird flexibler aufgestellt, um die Auslastung zu erhöhen. Außerdem werden Verwaltungsbereiche zentralisiert. Dabei soll es aber nicht bleiben: In den kommenden Wochen würden noch einige einschneidende Maßnahmen ergriffen, kündigte Vorstandschef Max Müller am Montag in einer Mitteilung an, ohne weitere Details zu nennen. „Damit werden wir die Profitabilität der Alno auf lange Zeit sichern.“

In einem ersten Schritt will Alno seine Produktion neu aufstellen. In den vergangenen Jahren habe die Auslastung in den Werken teilweise stark geschwankt. Manche Standorte hätten eine zu geringe Auslastung verzeichnet, an anderen Standorten mussten Sonderschichten gefahren und Leiharbeiter eingestellt werden. Das habe 2014 etwa fünf Millionen Euro gekostet.

Mindestens dieser Betrag soll nun eingespart werden. Darüber hinaus sollen die deutschen Standorte nach den drei Zentralfunktionen Vertrieb, Produktion und Support neu ausgerichtet werden. Auch an den Marken und Produkten wird weiter gearbeitet.

Der Küchenhersteller kämpft seit seinem Börsengang 1995 mit Problemen. Bis auf wenige Ausnahmen hat die Gruppe seitdem jedes Jahr unter dem Strich Verluste eingefahren. Im vergangenen Jahr ging es dank der Übernahme des Schweizer Marktführers AFP aufwärts. Nach den ersten neun Monaten verbuchte der Küchenhersteller dank des Zukaufs unterm Strich einen schmalen Gewinn von 16 Millionen Euro.

Für 2014 hatte sich Alno mit Sitz in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) das Ziel von 580 Millionen Euro Umsatz gesetzt. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sollte bei bis zu 38 Millionen Euro liegen.

Dafür wurde allerdings die Produktion von Piatti-Küchen von Dietlikon in der Schweiz nach Pfullendorf verlagert. Das Werk in Dietlikon war im vergangenen Jahr geschlossen worden. 100 Stellen fielen weg. Die frei gewordenen Maschinen sollen in ein neu gegründetes Joint Venture mit dem russischen Möbelhersteller Pervaya Mebel’naya Fabrica (1mf) eingebracht werden.

Die Pläne sorgen allerdings offenbar jetzt schon für Unfrieden bei Alno. Der für Produktion und Einkauf zuständige Vorstand Manfred Scholz verlässt Ende Februar das Unternehmen - wegen „unterschiedlicher Auffassungen über die weitere strategische Ausrichtung des Unternehmens“.