Nach dem Fassanstich wurde auf das Kuckucksfest angestoßen. Mit dabei (v.l.): Bezirksvorsteherin Mina Smakaj, Bürgervereins-Vorsitzender Juergen R. Spingler, etwas verdeckt Stefan Rösch (Erfinder des Fest-Logos), Erster Bürgermeister Michael Föll, Dinkelacker-Geschäftsführer Bernhard Schwarz, die beiden Geschäftsführer der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft Helmuth Caesar und Samir Martin Sidgi sowie Siegfried Taugs von Dinkelacker. Foto: Torsten Ströbele

Das erste Kuckucksfest auf dem Marktplatz ist nicht ins Wasser gefallen. Organisatoren sind zufrieden.

Stuttgart-Botnang - Juergen R. Spingler ist ein grenzenloser Optimist. Das wurde am vergangenen Samstag wieder deutlich. Der Vorsitzende des Bürgervereins hätte allen Grund gehabt, sich zu ärgern. Da haben er und seine Mitstreiter um das Trio Gisela und Thomas Häbich sowie Paul Kürner monatelang intensiv an der Organisation des ersten Botnanger Kuckucksfestes gearbeitet und dann das: Es regnete und wollte gar nicht mehr aufhören. Zur Eröffnung fanden deswegen nur rund 50 Personen den Weg auf den Marktplatz. Doch Spingler sah es gelassen: „Die Flausen des Himmels müssen eigentlich nicht sein, aber es gibt Schlimmeres. Über den Wolken scheint immer die Sonne.“ Und letztendlich tat sie das auch ab etwa 15 Uhr in Botnang. „Danach war der Marktplatz voll“, sagte Spingler. Das blieb auch so, bis die Stimmungsband Baaremer Luusbuäbä ihren Auftritt absolviert hatte. „Die Gruppe war gigantisch“, schwärmte der Vorsitzende des Bürgervereins. „Unser Konzept ist aufgegangen – wetterunabhängig.“

Insgesamt gab es zwei Bühnen, auf denen verschiedene Programmpunkte zu sehen waren. Unter anderem spielte eine Inklusionsband, Mädchen und Buben der Franz-Schubert-Schule sangen, und es wurde getanzt. Zudem konnte der Bürgerverein den Ersten Bürgermeister Michael Föll als Ehrengast gewinnen. Ihm war es vorbehalten, im Rahmen der Eröffnungszeremonie das Bierfass anzustechen. „Sie wissen, dass es bei mir als Wasenbürgermeister auch mal länger dauern kann. Ich habe Schwankungen zwischen drei und 23 Schlägen“, sagte Föll und schmunzelte. Wenige Minuten später hatte er allerdings souverän mit zwei gezielten Hieben den Spund im Fass versenkt. „Das Kuckucksfest ist eine tolle Sache“, lobte der Bürgermeister die Organisatoren. „Machen Sie weiter so – auch wenn Ihnen Petrus heute mit dem Wetter ein Kuckucksei ins Nest gelegt hat.“ Aber er habe in Statistiken nachgelesen, dass es nur einmal alle zehn Jahre an einem Juli-Samstag regnet. Somit scheine die nächsten neun Jahre bei der Veranstaltung auf jeden Fall die Sonne.

Genehmigung muss früher eingeholt werden

In den Reigen der Optimisten reihte sich am Samstag auch Bezirksvorsteherin Mina Smakaj ein. Ihre Begrüßungsrede endete mit einem animierenden „Prosit der Gemütlichkeit – trotz Regen“. Zuvor blickte Smakaj auf das vergangene Jahr zurück und gab einen kurzen Ausblick auf 2019. Vergangenes Jahr um diese Zeit habe man noch im Innenhof des Bürgerhauses das Bürgerfest gefeiert. „Der Marktplatz war noch nicht ganz fertig gestellt. Damals konnte man nur erahnen, wie es werden wird.“ Der Platz sei zwar noch nicht offiziell eingeweiht worden, aber „ich nehme mir heraus, zu sagen, dass dies heute mit dem Kuckucksfest passiert ist“. Positiv erwähnte Mina Smakaj auch den Beschluss des Gemeinderats, dass Botnang sein erstes Sanierungsgebiet bekommt und die Realisierung des Hauses der Jugend im Rahmen der vergangenen Haushaltsberatungen auf den Weg gebracht wurde. Von einem „Schmuckstück“ sprach die Bezirksvorsteherin mit Blick auf das jüngst eingeweihte Kinderhaus an der Kirchhaldenschule.

„Als Bezirksvorsteherin begegnen mir so viele Menschen, erreichen mich so viele Geschichten, habe ich zahlreiche Erlebnisse, die mir immer wieder zeigen, dass es uns in Botnang gut geht“, sagte Smakaj. Auch die Vereinswelt im Stadtbezirk funktioniere. „Es könnte immer besser sein – aber auch schlechter. Schauen Sie sich heute um.“ Nur: Die Genehmigung für das nächste Kuckucksfest müsse deutlich früher beantragt werden. Sie noch zu bekommen, sei ein Kraftakt gewesen. Der Dank gelte allen Beteiligten, die es noch ermöglicht haben, weil sie an einem Strang gezogen haben.