Nicht nur in „Mord mit Aussicht“ ist sie die Beste: Caroline Peters, Schauspielerin des Jahres. Foto: dpa

Die Kritiker der Fachzeitschrift haben ihre Lieblinge gekürt: Das beste Theater steht in Basel, die beste Schauspielerin ist Caroline Peters. Während das Stuttgarter Schauspiel unter Armin Petras bei der Umfrage keine Rolle spielt, fällt seinem Nachfolger Burkhard Kosminski wenigstens ein kleiner Lorbeer zu.

Stuttgart - Das „Theater des Jahres“ steht in Basel. Im Ranking der deutschsprachigen Kritiker, darunter auch der Theaterkritiker unserer Zeitung, kam das von Andreas Beck geleitete Theater auf Platz eins. Für die Bühne stimmten acht der 43 befragten Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie die Fachzeitschrift „Theater heute“ mitteilte.

„Schauspielerin des Jahres“ istCaroline Peters (46) vom Wiener Burgtheater, „Schauspieler des Jahres“ der freischaffende Benny Claessens (36). Vom „Theater des Jahres“ in Basel stammen gefeierte Arbeiten wie Büchners „Woyzeck“ von Ulrich Rasche und Ewald Palmetshofers Hauptmann-Interpretation „Vor Sonnenaufgang“ von Nora Schlocker. Der Basler Intendant Andreas Beck wird 2019 Nachfolger von Martin Kusej am Münchner Residenztheater.

Triumph für Jelineks Trump-Stück

Die gebürtige Mainzerin Caroline Peters („Mord mit Aussicht“) wurde für ihre „furiosen Parts“ in Simon Stones „Hotel Strindberg“ ausgezeichnet, einer Koproduktion des Wiener Burgtheaters mit dem Theater Basel. Der in Antwerpen geborene Claessens erhielt den Titel für seinen „publikumsausfälligen Performer-King“ im Elfriede-Jelinek-Stück „Am Königsweg“. Jelineks Werk über den namentlich nicht genannten US-Präsidenten Trump wurde auch zum besten Stück gewählt. Die Uraufführung des Hamburger Schauspielhauses von Falk Richter mit Claessens in der Hauptrolle ist „Inszenierung des Jahres“.

Während das Stuttgarter Schauspiel von Armin Petras bei der Umfrage keine signifikante Rolle spielt, fällt dem Mannheimer Nationaltheater in seiner letzten Saison unter Burkhard Kosminski, der jetzt in Stuttgart anfängt, wenigstens etwas Lorbeer zu: Sowohl beim Bühnen- als auch beim Kostümbild rangiert das bei den Schillertagen uraufgeführte „Heuvolk“ des Künstlerduos Signa auf Platz zwei. Und zum besten Nachwuchsautor hat es Thomas Köck mit „paradies spielen“ gebracht, das von der Rampe-Chefin Marie Bues in Mannheim uraufgeführt wurde.