Pegida-Demo in Dresden - nun ist auch eine Demo für Stuttgart angemeldet worden Foto: dpa-Zentralbild

Die islamkritische Pegida-Bewegung will nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten nun auch in Stuttgart auf die Straße gehen. Kritiker der Bewegung rufen bereits zu Protesten auf. Die Polizei bereitet sich auf einen größeren Einsatz vor.

Stuttgart - Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) gehen nun auch in Stuttgart zum ersten Mal auf die Straße. Während anderswo das Interesse an den Demonstrationen der islamkritischen Bewegung bereits wieder nachlässt, kommt es jetzt in der Landeshauptstadt zur Premiere. „Eine Privatperson hat eine Kundgebung am 17. Mai angemeldet“, sagte ein Sprecher der Stadt den Stuttgarter Nachrichten. Treffpunkt ist um 15 Uhr auf dem Kronprinzplatz. Die Stadt rechnet mit 100 bis 200 Teilnehmern. Einen Spaziergang wie an anderen Orten soll es in Stuttgart jedoch nicht geben. Gegendemonstrationen sind bisher noch nicht angemeldet, es wird allerdings mit zahlreichen Aufrufen zum Protest gerechnet.

Die Polizei bereitet sich deshalb auf einen größeren Einsatz vor. „Wir rechnen mit vielen Gegendemonstranten“, sagte Sprecher Stefan Keilbach. Auf beiden Seiten könnten sich auch Teilnehmer „mit schwierigem Potenzial“ finden. Ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen will man deshalb verhindern. Erschwerend komme hinzu, so Keilbach, dass die Innenstadt an diesem Tag wegen diverser Veranstaltungen ohnehin gut besucht sei. So hat dort unter anderem eine Radsternfahrt mit zahlreichen Teilnehmern ihr Ziel.

Zu einer Kundgebung gegen Pegida und Fremdenfeindlichkeit sind bereits im Januar rund 8000 Menschen auf dem Schlossplatz zusammengekommen – obwohl die Pegida-Anhänger zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht aktiv geworden waren. Bei der Demonstration, die vom Bürgerverein Anstifter organisiert worden war, hatte auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn gesprochen. Bei den Anstiftern denkt man jetzt darüber nach, ob und wie man auf die Pegida-Kundgebung reagiert. „Wir haben alle Unterstützer informiert, die im Januar dabei waren, und schauen jetzt, welche Reaktionen es gibt“, sagt Geschäftsführer Fritz Mielert.