Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Franziska Tobler (Eva Löbau) geraten in unübersichtliche Verhältnisse. Foto: SWR/Benoît Linder

Im Schwarzwald-„Tatort – Unten im Tal“ tauchen Tobler und Berg in einen dörflichen Albtraum ein. Als Grund dafür machen sie einen wüsten Fall familiärer Gewalt aus. Hat sich das Anschauen gelohnt?

Was taugt „Unten im Tal“? Der Schwarzwald-„Tatort“ im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Als die Knochen eines lange vermissten Mädchens auftauchen, ermitteln Tobler und Berg in einem beschaulichen Schwarzwalddorf. Sie bekommen es mit renitenten Großeltern zu tun, einem verdächtigen ehemaligen Hauptverdächtigen und einem schlaffen Wirtssohn.

Zahl der Leichen 2

Dramaturgie Die Handlung ist eng gestrickt und unübersichtlich wie die dörflichen Beziehungen. Viele Motivationen und Motive stehen im Raum, bis sich ein wüster Fall von familiärer Gewaltausübung als Grund für alle Verwerfungen offenbart.

Cineastische Momente Ein zentraler Disput im Wirtshaus schillert als Rückblende aus unterschiedlichen Perspektiven. Als Tobler im Wald dem Schafe reißenden Wolf begegnet, tut sie, was in der Debatte um die Raubtiere oft fehlt: Sie bleibt cool.

Satz des Tages Der Verdächtige scheint geläutert, Berg hält ihn für glaubwürdig. Tobler aber sagt: „Ich weiß nicht. Der redet so austherapiert.“ Kurz darauf bringt sie den Mann, der sie vor Jahren angegriffen hat, komplett aus der Fassung.

Unser Fazit Mit ihrer reflektierten, menschlichen Art sind Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Jochen Wagner) auch diesmal wieder ideale Prototypen einer wachen Bürgerschaft, die ein auf Zivilisiertheit pochendes Land unbedingt braucht.

Spannung Note 2; Logik Note 3