Wir haben gesehen: Den neuen „Tatort“ aus der Schweiz – und haben es nicht bereut. Wann gab es schon mal einen Krimi aus der Reihe, bei dem der Star hinter der Kamera stand?
Luzern - Die Schweizer Kommissare Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) treten in der außergewöhnlichen „Tatort“-Episode „Die Musik stirbt zuletzt“ in die zweite Reihe zurück. Der Star dieser in einem Take aufgenommenen Produktion ist der Kameramann Filip Zumbrunn .
Die Handlung in zwei Sätzen
Ein Schweizer Milliardär, der im Dritten Reich Juden vor der Deportation gerettet hat, lädt ein jüdisches Orchester zu einem Benefizkonzert ins Kultur- und Kongresszentrum Luzern. Musiker wollen die Bühne nutzen, um die dunkle Seite in der Vergangenheit des Mannes zu beleuchten, der sich auch an Juden bereichert hat, die er nicht retten konnte.
Zahl der Leichen
Drei Menschen werden vom Gift E 605 dahingerafft. Ob ein lang zurückliegender Suizid wirklich einer war, wird nicht geklärt.
Einstellungssache
Der eigentliche Star des Films heißt Filip Zumbrunn und ist nicht zu sehen. Einen Neunzig-Minuten-Thriller mit einer Einstellung in Echtzeit zu drehen, ist nicht nur aus logistischer Sicht ein Geniestreich. Auch körperlich verlangt das alles von dem Mann hinter der Kamera.
Aus der Rolle gefallen
Der einzige, dem es das Drehbuch zugesteht, gelegentlich aus der Rolle zu fallen, ist Andri Schenardi als Milliardärssohn Franky Loving. Ein cleverer Kunstgriff, der es für Momente erlaubt, in einer unglaublich packenden Handlung durchzuatmen – und zu lachen.
Theater fürs Fernsehen
Gab es jemals einen „Tatort“, bei dem man tiefer in die Handlung eintauchen konnte? Kaum. Dies liegt auch an erstklassigen Darstellern.
Der stärkste Moment
Der Milliardär Walter Loving (großartig: Hans Hollmann) bekennt sich im Konzertsaal zu seiner Schuld.
Unser Fazit
Eine faszinierende Produktion des Regisseurs Dani Levy – und wohl einer der besten „Tatorte“ aller Zeiten.
Spannung
Note 1
Logik
Note 1