Eva Högl fällt mit Blick auf die derzeitige Ausrüstung und Ausstattung der Bundeswehr ein vernichtendes Urteil. Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, kritisiert vor der Vorlage ihres Jahresberichts am Dienstag die nach wie vor mangelhafte Ausstattung und Ausrüstung der Soldaten. Der Bundeswehr fehle es an allem.

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), hat vor der Vorlage ihres Jahresberichts am Dienstag, die nach wie vor mangelhafte Ausstattung und Ausrüstung der Soldatinnen und Soldaten beanstandet. „Der Bundeswehr fehlt es an allem“, sagte Högl am Montag dem Fernsehsender RTL/ntv. Dies umfasse sowohl die „persönliche Ausrüstung, kleineres Gerät, Nachtsichtgeräte, Funkgeräte, aber auch das große Gerät“. Die Soldatinnen und Soldaten „kämpfen jeden Tag mit dem Mangel“. 

Das behindere die Ausbildung und die Übungen, sagte Högl weiter. „Die Infrastruktur muss flottgemacht werden, die Kasernen sind in keinem guten Zustand und wir brauchen auch Geld für den laufenden Betrieb, für Personal.“ Es gebe außerdem auch bei der Bundeswehr gestiegene Energiekosten. „Also da ist eine ganze Menge, was verbessert werden muss“, betonte die Wehrbeauftragte, die am Dienstag ihren Jahresbericht 2022 vorstellt. 

Aussage von Pistorius „bemerkenswert“

Zur Aussage von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), dass die deutschen Streitkräfte nicht verteidigungsfähig seien, sagte Högl: „Das ist bemerkenswert, dass der Bundesverteidigungsminister das so deutlich formuliert. Und ja, unsere Soldatinnen und Soldaten wissen das und sehen das ganz genauso.“

Mit Blick auf den Streit um den Bundeshaushalt 2024 und die von Pistorius geforderten zehn Milliarden Euro mehr für die Truppe sagte Högl: „Ich weiß auch nicht, wie das ausgeht, aber das ist erst mal eine realistische Forderung.“ Die Bundeswehr brauche das Geld. Sie drücke dem Minister „die Daumen, dass er sich durchsetzt“.