Klimaaktivistin Luisa Neubauer: Nicht alle wollen ihren Text in der Abiprüfung sehen. Foto: dpa/Carsten Koall

Ein Text der Klimaaktivistin Luisa Neubauer landet in einer Abi-Prüfung in Niedersachsen – aus den Reihen der CDU regt sich Kritik. Das Kultusministerium weist diese zurück.

Ein veröffentlichter Gastbeitrag von Klimaaktivistin Luisa Neubauer ist Materialgrundlage für eine Aufgabe in einer Abiturprüfung in Niedersachsen geworden. Dabei handelte es sich um die schriftliche Prüfung im Fach Politik-Wirtschaft, wie das Kultusministerium in Hannover am Mittwoch mitteilte. Die Prüfung war am Montag.

Kritik aus der CDU

Der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Fühner sieht dies kritisch. Seine Fraktion werde erfragen, ob Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grünen) „direkt oder indirekt Einfluss auf die Auswahl der Prüfung genommen hat. Und warum ausgerechnet ein Text von Klima-Aktivistin und Grünen-Mitglied Neubauer gewählt wurde“, sagte Fühner der „Bild-Zeitung“. „Dass man ausgerechnet den Text einer Aktivistin wählt, habe ich durchaus mit Verwunderung zur Kenntnis genommen“, betonte Fühner. Neubauer gilt als eines der bekanntesten Gesichter der Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future in Deutschland.

Kultusministerium weist die Kritik zurück

Der Gastbeitrag wurde laut Ministerium im Juni vergangenen Jahres von einem Medium veröffentlicht. Bei der Abiturprüfung standen demnach mehrere Aufgaben zur Auswahl für die Schüler - bei einer war der Text von Neubauer Grundlage. Schüler müssen sich für eine Aufgabe entscheiden.

Das Kultusministerium wies die Kritik des CDU-Politikers zurück. „Das Verfahren ist klar und eindeutig. Es ist absolut apolitisch, weder ist die Ministerin Mitglied der zehnköpfigen Prüfungskommission, die schon Monate vorher die Aufgaben entwickelt, noch werden die Aufgaben von ihr freigegeben oder vorgelegt“, sagte ein Ministeriumssprecher. Dass ein aktueller Bericht Teil einer Abiturprüfung ist, sei nichts Ungewöhnliches.