An dieser Begrünung vor einem Lokal in Stuttgart gibt es Kritik aus dem Linksbündnis, das die „Abschottung“ grundsätzlich bemängelt. Foto: Konstantin Schwarz

Um die Coronazeit zu überstehen, hat die Stadtverwaltung der Gastronomie deutlich größere Flächen vor dem Lokal zugestanden. Bald soll wieder das alte Maß gelten.

Rund 160 Gastronomen, die ihre Außenflächen während der Coronapandemie teils stark ausweiten konnten, müssen von März 2023 an wieder mit kleineren Flächen und damit weniger Tischen klarkommen. Die Ausnahmeregelung, mit der man die ohne eigenes Zutun in Schwierigkeiten gekommene Branche unterstützen wollte, endet dann. Den Termin nannte Ordnungsbürgermeister Clemens Maier (FW) in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am Mittwoch. Die Gastronomen haben ihre Außenbewirtschaftung flächenmäßig teils verdoppelt. 60 der 160 Fälle habe man auf bisherigen Parkplätzen genehmigt, so Albrecht Stadler, insgesamt seien rund 600 Flächen für die Außengastronomie genehmigt.

Appell gegen Abschottung

Der Abteilungsleiter im Ordnungsamt referierte nicht nur die Zahlen, sondern auch zu Gestaltungsfragen vor den Bürgervertretern. Luigi Pantisano vom Linksbündnis sieht die Stadt in der Pflicht, mauerartige Eingrenzungen von Gastrobereichen, die als „Eingründung mit Pflanzen“ definiert würden, aber Werbebanner trügen, zu unterbinden. Handhabe dazu gebe die Gestaltungssatzung für öffentliche Flächen. Pantisano nannte als Beispiel die Pflanzenbehältnisse vor dem Malo am Rathaus und dem San’s auf dem Kleinen Schlossplatz, wo „Paletten mit Werbung öffentliche Bereiche abschotten“. Damit würden die Bemühungen um eine attraktive Innenstadt und darum, den öffentlichen Raum erlebbar zu machen, konterkariert. Pantisano sieht hier auch die City-Initiative in der Pflicht.

Dünne Personalausstattung für Kontrolle

Die Sondernutzung der Flächen wird laut Stadler nur für je ein Jahr erlaubt, und es wird kontrolliert, allerdings habe man dafür nur eine volle Stelle zur Verfügung. Die Abschottungen sollten „nicht den Eindruck vermitteln, dass es sich um private Flächen handelt“, so Maier. Neben der offiziellen Kontrolle setze man im Rathaus auch „auf soziale Kontrolle“, darauf also, dass Mitbewerber sich gegen Auswüchse mit einem dezenten Hinweis an die Verwaltung zur Wehr setzten.