Die langen Einkaufsnächte locken jeweils bis zu 200 000 Menschen in die Stadt Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die City-Initiative Stuttgart (CIS) ist ein Spiegelbild ihres Klientels – des Handels. Auch bei dieser Mitgliederversammlung musste Citymanagerin Bettina Fuchs einen weiteren Rückgang der Mitglieder vermelden. Waren es im Jahr 2011 noch 210, so sind es am Stichtag 2017 nur noch 197 Mitglieder.

Stuttgart - Die City-Initiative Stuttgart (CIS) ist ein Spiegelbild ihres Klientels – des Handels. Auch bei dieser Mitgliederversammlung im Linden-Museum musste Citymanagerin Bettina Fuchs einen weiteren Rückgang der Mitglieder vermelden. Waren es im Jahr 2011 noch 210, so sind es am Stichtag 2017 nur noch 197 Mitglieder.

„Wir bekommen deshalb keine Schnappatmung“, rief Fuchs den etwa 50 anwesenden Mitgliedern zu, „denn das Beitragsvolumen (Anm. der Red.: 322 575 Euro) konnten wir relativ konstant halten.“ Die Erklärung für den Mitgliederschwund sei recht einfach: „Wenn Filialisten ihr Filialnetz bereinigen, ist das eben auch für die CIS bitter.“

CIS nimmt ihren Auftrag ernst

Um so wichtiger nimmt die City-Initiative ihren Auftrag, Händlern und Dienstleistern in der Stadt gute Rahmenbedingungen zu schaffen. CIS-Vorstandsvorsitzender Klaus Thomas (LBBW) weiß: „Das Geld wird nicht mehr in der City ausgebeben. Die Passantenfrequenzen sind rückläufig. Doch dagegen müssen wir uns stemmen. Dafür sind wir als CIS da und müssen Farbe bekennen.“

Diese Aufgabe leiste die CIS in erster Linie durch ihre Veranstaltungen, wie etwa die langen Einkaufsnächte, die immer wieder rund 200 000 Menschen in die Stadt locken. Aber dies allein ist der Initiative nicht mehr genug. Klaus Thomas will auch „Sprachrohr ins Land“ sein. Besser gesagt: ans Land und die herrschende Regierung. Neben der Mannschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kritisierten die CIS-Granden auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für deren starre Haltung beim verkaufsoffenen Sonntag. „Die Gewerkschaft hat uns gesagt“, referierte Bettina Fuchs, „ehe ein verkaufsoffener Sonntag stattfindet, erleben wir in Stuttgart die Olympischen Spiele“. Also nie.

Doch davon will sich CIS-Vorstand Christoph Achenbach (Lederwaren Acker) „nicht ins Bockshorn jagen lassen“. Er ist wie Klaus Thomas der Meinung, „dass das Land dieses Problem lösen könnte, wenn es sich trauen würde“. Die Stadt Stuttgart nahm der Banker dabei ausdrücklich aus der Pflicht: „Für die Gesetzeslage ist das Land verantwortlich, nicht die Stadt.“ Ungeachtet dieser Diskussion wartete die City-Managerin mit einer neuen Idee auf: „Am 16. Juni wollen wir die Menschen mit einer großen Picknick-Aktion in die Stadt holen.“ An diesem Erlebnis-Tag soll man an verschiedenen Stellen zwanglos verweilen können – ob auf echtem Rasen oder Kunstrasen. Ein Motto dabei lautet: „Komm auf meine Decke!“