Was, wenn der Automat mangels Strom kein Geld ausspuckt? Foto: Imago/mix1press

Eine Obergrenze für Abhebungen sei nicht geplant. Die Kreditwirtschaft verweist auf Notfallpläne für einen „regional und zeitlich begrenzten Stromausfall“.

Die Bundesbank sieht keine Notwendigkeit, Bargeld-Abhebungen beispielsweise bei einem großflächigen Stromausfall zu begrenzen. „Von unserer Seite wurde nicht von Obergrenzen gesprochen“, sagte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann am Dienstag mit Blick auf Medienberichte, denen zufolge Behörden und Finanzbranche für Krisenszenarien über Obergrenzen für Konto-Abhebungen diskutieren.

In jeder der 31 Bundesbank-Filialen sei fünf Mal so viel Bargeld vorrätig, wie diese Filiale an einem normalen Tag in Umlauf bringe, erklärte Beermann. In einzelnen Regionen mit besonders großen Safes würden sogar noch größere Mengen gehortet. Zudem wanderten, wenn das Geld verwendet werde, immer auch Scheine zur Bundesbank zurück – die dann erneut ausgegeben werden könnten, selbst wenn die Banknoten-Druckereien einmal nicht für Nachschub sorgen könnten.

Notstromversorgung für „mindestens 72 Stunden“

Zudem verfüge die Bundesbank in der Zentrale und sämtlichen Filialen über eine Notstromversorgung für mindestens 72 Stunden. „Nach der bisherigen Lebenserfahrung reicht das aus“, sagte Beermann. Tatsächlich sind derartig lange Stromausfälle in Deutschland selten, im November 2005 mussten in Teilen des Münsterlandes allerdings Zehntausende Menschen vier Tage lang ohne Strom auskommen.

Beermann räumte ein, außer auf die Arbeitsfähigkeit der Bundesbank komme es für die Bargeldversorgung auch auf Wertdienstleister und Banken an. Es gebe gemeinsame Krisenübungen, um sicherzustellen, „dass das Geld auch wirklich beim Verbraucher ankommt“.

Banken und Sparkassen verfügen über eigene Krisenpläne

Die Deutsche Kreditwirtschaft, die gemeinsame Interessenvertretung von Banken und Sparkassen, erklärte, die Institute verfügten über Notfallpläne, „um einem regional und zeitlich begrenzten Stromausfall begegnen zu können. Für die Bargeldversorgung könnten zum Beispiel Notkassen oder auch anderer Ausgabestellen eine mögliche Option sein.“