Spaziergänger, die an der Käsberghalle in Mundelsheim vorbeikommen, können dort derzeit die Weihnachtsgeschichte in neuer Form entdecken. Rahel Fink hat die Erzählung mit Holzschnitten und Lichterketten bildhaft umgesetzt.
Mundelsheim - Aus dem Material Holz sind ja viele Krippen und oft auch deren Figuren geschnitzt. Die Krippe von Rahel Fink ist ebenfalls aus Holz gefertigt – jedoch nicht aus dem Material, das für feine Schnitzereien verwendet wird. Bei ihrer Darstellung der Weihnachtsgeschichte spielen stattdessen robuste, grobe Weinkisten eine große Rolle – fast wie es sich für eine Tochter gehört, deren Vater Vorstandsmitglied bei den Lauffener Weingärtnern ist. Doch weinselig geht es trotzdem nicht zu: Rahel Fink lässt vielmehr auf 14 Weinkisten verteilt, die Geschichte von der Geburt Jesu aufleben.
Künstlerisch hat Fink dieses Werk ansprechend umgesetzt: auch dies mit Sperrholz, aus dem die 34-Jährige mithilfe der Dekupiersäge ihre Motive gefertigt hat. Die Säge nämlich habe die Ergotherapeutin, die der elektrischen Laubsäge bereits während ihrer Ausbildung begegnet ist, von Anfang an fasziniert. Diese Faszination hat Rahel Fink nun also für ihre ganz persönliche Darstellung der Weihnachtsgeschichte genutzt.
Die Kisten stehen nahe der Glasfront zum Neckar
Die quer aufgestellten Weinkisten, die sie in rund zweistündiger Arbeit im Inneren der Käsberghalle und nahe der Glasfront zum Neckar hin aufgebaut hat, beherbergen aber nicht nur die Figuren , die der Geschichte Leben einhauchen. Jede Kiste ist zudem mit einer Lichterkette ausgestattet, die die liebevoll gestaltete Szenerie illuminiert.
Schließlich soll das Geschehen geheimnisvoll leuchten, wenn Interessierte – durch die Scheibe hindurch – der ungewöhnlichen Krippe und damit der Weihnachtsgeschichte in 14 Teilen begegnen. Und die kann man seit Dienstag „völlig coronakonform von außen betrachten“, sagt Rahel Fink, der es wichtig ist, „die frohe Botschaft, die Weihnachten schließlich bedeutet“, auf diese Weise in die Welt zu entsenden und die Freude darüber zu verdeutlichen.
Hoffnung und ein wenig Freude schenken
„Es ist das, was uns Hoffnung bringt“, so die junge Frau weiter, die sich auch mit der hebräischen Sprache näher beschäftigt hat und erklärt, dass Jesus auf Hebräisch „Jeshua“ heiße, was bedeute: „Gott rettet“. Auch diesen Aspekt will sie mit der Krippe wieder intensiver ins Bewusstsein jener Menschen bringen, die am Neckar spazieren gehen oder sich einfach für ihr Werk interessieren. Die einzelnen Teile der Weihnachtskrippe sind daher auch mit jeweiligen Texten ergänzt.
„Da macht es Sinn, sich mit einer Taschenlampe auszustatten oder das Handy zu Hilfe zu nehmen“, rät Rahel Fink, die über Monate hinweg an dem Projekt gearbeitet hat. „Immer wenn es ging, habe ich daran geschafft. Ich wusste lange nicht, ob ich rechtzeitig zu Weihnachten fertig werde“. Jetzt aber ist es geschafft. Dankbarkeit empfindet die Krippenbauerin aber auch gegenüber der Gemeinde. Nämlich dafür, dass sie ihr Werk noch bis zum 7. Januar in der Käsberghalle ausstellen darf.
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