1166 Tatverdächtige wurden 2019 in Zuffenhausen ermittelt. Foto: dpa/Sven Hoppe

Der neue Revierleiter Martin Rathgeb hat im Bezirksbeirat die polizeiliche Kriminalstatistik 2019 für Zuffenhausen vorgestellt. Die Zahl der von der Polizei erfassten Straftaten im Jahr 2019 (2293) hat im Vergleich zum Vorjahr (2388) leicht abgenommen.

Zuffenhausen - Ich traue nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe“ – diesen Satz, der fälschlicherweise Winston Churchill zugeschrieben wird, stellte Martin Rathgeb am Dienstagabend an den Anfang seines Vortrags über die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2019 für Zuffenhausen. Dieses Zitat hatte der Zuffenhäuser Revierleiter, der seit März 2020 im Amt ist, natürlich nicht zufällig gewählt: Jede Statistik, so erläuterte Rathgeb, sei nur so gut wie deren Auslegung beziehungsweise ihr Verhältnis zur Realität. Und die ist im Falle der PKS mit Vorsicht zu genießen. Denn dort können nur Zahlen berücksichtigt werden, die der Polizei bekannt sind. Somit kann die PKS gar kein exaktes Abbild der Kriminalität sein. Mal gibt es größere, mal kleinere Dunkelfelder.

Knapp vier Prozent weniger Straftaten als im Vorjahr

Insgesamt 2293 Straftaten wurden 2019 in Zuffenhausen registriert, das sind 3,98 Prozent weniger als im Vorjahr (2388). Zugenommen haben Rauschgiftdelikte, Sachbeschädigungen, Sexualdelikte und schwere Körperverletzungen – jeweils im unteren einstelligen Prozentbereich. Viel Gutes konnte Rathgeb hingegen aus anderen Kriminalitätsfeldern berichten: Diebstähle, vor allem aus Wohnräumen, nahmen deutlich ab (um gut 25 Prozent), ebenso die Umweltkriminalität (minus 22 Prozent), leichte Körperverletzungen (minus 11 Prozent) und Raubdelikte (minus 10 Prozent). Gerade im Bezug auf Einbrüche ist Rathgeb aber immer noch nicht ganz zufrieden und plädierte für die Mithilfe der Bürger in Form von guter Nachbarschaftsbeobachtung.

59,9 Prozent der polizeibekannten Delikte konnten 2019 aufgeklärt werden (2018: 61,1 Prozent). 1166 Tatverdächtige wurden ermittelt, 55 Prozent davon waren deutsche Staatsangehörige.

Polizei soll selbstbewusst auftreten

„Prävention ist eines meiner absoluten Steckenpferde“, betonte der Kriminaldirektor und blickte auf 2019 zurück: Insgesamt 211 Präventionsaktivitäten gab es, dazu zählten unter anderem Aktionen zu Einbruchsvorsorge, Gewaltprävention und Vorträge für Schüler und Senioren.

Auf Nachfrage aus den Reihen der Bezirksbeiräte ging der Revierleiter noch auf ein anderes Thema ein: „Jeder Mensch verdient Respekt.“ Leider habe sich in dieser Beziehung in den vergangenen Jahren vieles zum Negativen verändert. Das betreffe auch Polizisten, die sich immer öfter Anfeindungen gegenüber sehen würden. Dennoch steht für Rathgeb fest: „Die Polizei muss mit Selbstvertrauen auftreten.“