Mit 105 Straftaten im vergangenen Jahr schneidet Aidlingen in der Statistik der Polizei besonders gut ab.
„Hier tragen wir gerne die rote Laterne“, freute sich Aidlingens Bürgermeister Ekkehard Fauth. Legte die Vorstellung der Kriminalstatistik im Gemeinderat durch den zuständigen Maichinger Polizeipostenleiter Frank Bechtle doch an den Tag, dass die Anzahl der Straftaten in der Heckengäugemeinde entgegen dem Kreistrend und dem subjektiven Empfinden mancher Bürger rückläufig ist und Aidlingen 2022 mit der geringsten Häufigkeitszahl sogar zur sichersten Gemeinde im gesamten Landkreis Böblingen avancierte.
105 Straftaten, 74 000 Euro Schaden
Insgesamt 105 Straftaten wurden im vergangenen Jahr von Frank Bechtle und seinen Kolleginnen und Kollegen in Aidlingen erfasst. Der Schaden war mit 74 000 Euro zwar erheblich. Dennoch ist dies der niedrigste Wert der letzten fünf Jahre, im Jahr 2021 waren es noch 142 Straftaten. Hochgerechnet auf 100 000 Einwohner ergibt dies eine Häufigkeitszahl von 1132. Das ist nicht nur klar unter der Zahl größerer Städte wie Böblingen (6950) und Sindelfingen (5208), sondern ist auch nur halb so hoch wie im benachbarten Darmsheim (2000) oder Grafenau (2609) ist. „Die guten Zahlen zeugen von einem guten sozialen Netzwerk“, nannte Bechtle den seiner Ansicht nach wichtigsten Grund dafür, dass unter den 55 in der großen Mehrzahl männlichen Tatverdächtigen gerade einmal acht Kinder und Jugendliche waren. Signifikant gewachsen ist hingegen der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger von 27 auf 34 Prozent.
Die häufigsten Delikte verteilen sich von Diebstählen (23 Fälle) über Betrugsfälle (14) bis hin zu Körperverletzungen (10) und Sachbeschädigungen (17). „Kein gutes Verhältnis“ bedeuteten zwölf einfache gegenüber elf schweren Diebstählen, bei denen die Täter oft mit Werkzeugen und erheblicher krimineller Energie vorgingen. Besonders die während Corona zurückgegangenen Wohnungseinbrüche haben sich von zwei auf fünf wieder mehr als verdoppelt. Delikte von Körperverletzung gab es 2022 zehn, im Jahr zuvor, in dem coronabedingt mehr Fälle häuslicher Gewalt gemeldet worden waren, waren es 27.
Nach wie vor Sorgenkind ist auch in Aidlingen mit 17 Fällen (2021: 22) der Vandalismus. „Wenn Sie was merken, rufen Sie sofort die Polizei!“, appellierte Frank Bechtle auch angesichts keines einzigen 2022 aufgeklärten Falles an die Bürgerinnen und Bürger.